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Mandy

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Mandy

USA 2018

FSK: ab 18 Jahren

Länge: ca. 121 Min.

Vertrieb: Koch Media Home Entertainment

Filmzine-Review vom 22.11.2018

Red Miller (Nicolas Cage), ein Kettensägen-schwingender Holzfäller, lebt zusammen mit seiner Ehefau Mandy (Andrea Riseborough) zurückgezogen in den Shadow Mountains. Als Mandy eines Tages zufällig am Straßenrand von dem Sektenführer Jeremiah Sand (Linus Roache) entdeckt wird, ist es vorbei mit der Beschaulichkeit. Sand befiehlt seiner schrägen Gefolgschaft, den „Children of the New Dawn“, Mandy zu entführen, da er sie gerne an seiner Seite hätte. Mit Hilfe dreier dämonenartiger Biker, die schnell heraufbeschwört werden, wird Mandy gekidnapped und Red in Stacheldraht gefesselt zurückgelassen…

Der Name Panos Cosmatos (Sohn von Rambo II-Regisseur George P. Cosmatos) dürfte bisher nur absoluten Insidern ein Begriff gewesen sein. Das sollte sich schnell ändern, denn Mandy, der erst zweite Film des Regisseurs, ist ohne Frage eines der aufregendsten und gleichzeitig merkwürdigsten Horrorwerke des laufenden Jahres. Kurzum: Der Stoff aus dem Kultfilme werden. Die im Jahr 1983 angesiedelte Rache-Story beginnt recht harmlos und betulich. Mandy und Red unterhalten sich in ihrer Waldhütte über ihre Lieblingsplaneten und während er tagsüber Bäume zersägt, liest sie gerne Fantasy-Romane und trägt Mötley Crüe T-Shirts. Mit Mandys Entführung durch die Sekte und ihren Charles Manson-ähnlichen Anführer und den anschließenden Feuertod wird die Tempo-Bremse urplötzlich gelöst und der rauschafte Wahnsinn hält Einzug. Die Höhepunkte reihen sich nun in kurzen Abständen aneinander. Nicolas Cage, der seit Jahren immer wieder in Billig-Titeln verheizt wird, findet hier zurück zur längst vergessenen Form. Die Szene, in der er in Unterhose und im Tiger-Shirt nach einer Flasche Wodka das Badezimmer verwüstet, ist jetzt schon ein Klassiker. Cage Rage in Perfektion! Als mystischer Rache-Engel (natürlich mit selbstgeschmiedeter Streitaxt) räumt er zunächst mit den Biker-Dämonen auf, optisch eine Mischung aus Hellraiser-Cenobiten und Slipknot, bevor es im großen Blut-Orgien-Finale gegen die Sektenanhänger geht.  Der wabernde Synthie-Score des genialen, leider viel zu früh verstorbenen Komponisten Jóhann Jóhannsson (Arrival) trägt ebenso zur unheilvollen Stimmung bei wie die originellen, teils sinnestäuschenden Bildkompositionen von Kameramann Benjamin Loeb.

Der gefeierte Eröffnungsfilm des diesjährigen Fantasy Filmfests erscheint bei Koch Media neben der regulären Blu-ray-Kaufversion auch in der Mediabook-Variante. Die Kröung ist aber die nicht gerade billge Ultimate Edition inklusive Blu-ray, zwei DVDs, erweitertem Bonusmaterial, dem Soundtrack, der 10“-Vinyl-Single von Jeremiah Sand „Amulet of the Weeping Maze“, DIN-A1-Kinoplakat, vier Retro-Aushangfotos und 12-seitigem Booklet.

 

Blu-ray Extras:

    • Audiokommentar mit Patrick Lohmeier (Bahnhofskino)
    • Behind the Scenes (22 min)
    • Deleted Scenes (14 min)
    • Vier „One Shot“ Teaser
    • Original Trailer & dt. Trailer  zum Film
    • Trailer zu 4 weiteren Titeln
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Ungebremster Horror-Rache-Trip mit einer großen Portion Wahnsinn und Nicolas Cage in Bestform.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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