Rare Birds – Selten schräge Vögel!
Rare Birds
Kanada 2001
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 97 Min.
Studio: Lion’s Gate Films
Vertrieb: Kinowelt Home Entertainment
Filmzine-Review vom 09.03.2003
Neufundland, ein Kaff am Ende der Welt: Dave Purcell (William Hurt) steckt in der Klemme. Seine Frau hat ihn verlassen und sein Feinschmecker-Restaurant „The Auk“ steht vor dem finanziellen Aus, weil sich schon längst keine Besucher mehr in das abgelegene Örtchen verirren. Zusammen mit seinem Freund Phonse (Andy Jones) heckt er einen Plan aus: Sie verbreiten das Gerücht, in der Bucht sei eine längst ausgestorben geglaubte Wildente gesichtet worden. Schon bald wimmelt es im Dorf von Vogelfreunden aus aller Welt – und der Laden brummt…
 Dieser Main Plot an sich wäre sicherlich auf irgendeine Weise verwertbar und ausbaufähig gewesen, leider ist es damit noch längst nicht getan, denn Phonse hält in seinem Schuppen noch die ein oder andere Überraschung bereit. Nicht nur, dass er dort an einem Prototyp für ein U-Boot bastelt, das er an die Freizeitindustrie verscherbeln will, er zaubert nebenbei noch ein paar Kilo Koks hervor, die er irgendwo vor zwei Jahren gefunden hat und nur noch nicht richtig wusste, was er damit anstellen sollte. Zu allem Überfluss wird er jetzt auch noch von Spionen verfolgt, die es auf sein U-Boot abgesehen haben… Diese Nebenhandlungen sind aber keinesfalls witzig, sondern einfach nur lächerlich und unterbrechen zudem ständig den Erzählungsverlauf des Films.
 Regisseur Sturla Gunnarsson hätte mit Rare Birds eine nette Komödie schaffen können, denn dass Geschichten mit schrulligen Charakteren irgendwo im Nirgendwo durchaus ihren Reiz haben können, zeigen genreverwandte Streifen wie beispielsweise Lang lebe Ned Devine oder Local Hero. Dass der Film aber nicht ansatzweise an diese Vorbilder heranreicht und in erster Linie durch anhaltende Langeweile glänzt, liegt nicht nur an der relativ uninteressanten Haupt- und den völlig absurden wie belanglosen Nebenhandlungen, sondern zum großen Teil auch daran, dass man für diese Art Komödie in jedem Fall sympathische Charakterköpfe braucht. Dem ewig unscheinbaren William Hurt (A.I., Lost in Space) wurde mit Andy Jones eine extrem unlustige Nervensäge an die Seite gestellt und auch Molly Parker spielt ihre Rolle recht lieblos. Wahrscheinlich wären aber auch etwas fähigere Schauspieler ob der schwachen Story baden gegangen… Wenn gerade mal keiner der Darsteller seine nichtssagende Birne in die Kamera hält, kann man sich immerhin an den schönen Landschaftsaufnahmen erfreuen.
 Wobei sich diese Freude jedoch in Grenzen hält, denn obwohl die Farben recht schön und natürlich wiedergegeben werden, ist das Bild durch eine nicht ganz DVD-gerechte Unschärfe gekennzeichnet. Wer sich bis zum Schluss wach halten kann, kann sich außer dem englischen und dem deutschen Trailer noch ein kurzes Making of und ein paar Storyboards ansehen oder sich anhören, was der Regisseur in seinem Audiokommentar zu erzählen hat.
Ninas Filmwertung
Wer unter Schlafstörungen leidet, ist mit diesem Werk bestens beraten…
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Andy Jones, Molly Parker, William Hurt
Musik: Jonathan Goldsmith
Produzent(en): Janet York, Paul Pope
 

