Reds

© Paramount Home Entertainment

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Reds

USA 1981

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 195 Min.

Studio: Paramount Pictures

Vertrieb: Paramount Home Entertainment

Filmzine-Review vom 24.02.2013

Portland 1915: Auf einer Versammlung lernt
der radikale Journalist und Schriftsteller John Reed (Warren Beatty) die freigeistige Louise Bryant (Diane Keaton) kennen. Die beiden Geistesverwandten werden ein Paar und ziehen nach New York, wo sie im Umfeld des Autors Eugene O’Neill (Jack Nicholson) und anderer Künstler an ihren politischen Ideen und Aktivitäten arbeiten. Als vehementer Gegner des Ersten Weltkriegs setzt John sich für die US-Arbeiterbewegung ein und wird zum Verfechter des Kommunismus. Er landet schließlich in Russland und wird 1917 Zeuge der Oktoberrevolution…

Denkt man an die Oscar-Klassiker der früher 80er, fallen einem zunächst Die Stunde des Siegers, Zeit der Zärtlichkeit und natürlich Gandhi ein. Warren Beattys Biopic Reds hingegen ist ein wenig in Vergessenheit geraten, obwohl der Film 1982 12-mal nominiert war und insgesamt immerhin 3 wichtige Kategorien (Regie, Kamera und Beste Nebendarstellerin) für sich entscheiden konnte. Die mangelnde Popularität und die schwachen Besucherzahlen von Reds sind im Nachhinein leicht zu erklären, schließlich befanden sich die USA unter Reagan 1981 auf dem Höhepunkt des Antikommunismus. Umso bemerkenwerter, dass Beatty sich davon nicht beeinflussen ließ und mit viel Herzblut in allen wichtigen Funktionen (Regie, Hauptdarsteller, Produzent, Co-Drehbuch) dieses aufwändige Projekt stemmen konnte. In seinen besten Momenten erinnert Reds an die grandiosen Epen von David Lean, ganz besonders natürlich an Doktor Schiwago, wenngleich die Liebesgeschichte zwischen John Reed und Louise Bryant weniger dick aufgetragen ist. Ob man für die komplexe Geschichte wirklich 195 Minuten Laufzeit benötigt, ist sicherlich Ansichtssache, vielleicht hätte Beatty auf die Interviews mit diversen Zeitzeugen verzichten sollen, die die Handlung immer wieder stocken lassen. Schauspielerisch ist Reds auf allerhöchstem Niveau: Beatty und Keaton, die damals auch privat liiert waren, sind fantastisch und in den Nebenrollen glänzen u.a. Jack Nicholson und Maureen Stapleton.

Die Blu-ray verzichtet wie zuletzt schon einige andere Paramount-Veröffentlichungen auf jegliches Begleitmaterial. Sogar das hervorragende siebenteilige Making of der DVD wurde ersatzlos gestrichen. Immerhin: Das Bild wurde toll restauriert und bietet für einen Film dieses Alters eine beachtliche Detailgenauigkeit und Natürlichkeit.

 

Marcs Filmwertung

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Paramount Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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