Resident Evil (Special Edition – 2 DVDs)

© Universum Film

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Resident Evil (Special Edition – 2 DVDs)

GB | Frankreich | D 2002

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 96 Min.

Studio: Neue Constantin Filmproduktion

Vertrieb: Universum Film

Filmzine-Review vom 02.04.2003

In dem unterirdischen Laborkomplex („The Hive“) eines HiTech-Konzerns wird ein tödlicher Virus freigesetzt. Das überwachende Computersystem verriegelt daraufhin alle Ausgänge und tötet sämtliche Mitarbeiter. Ein Spezialtrupp und die undurchsichtige Agentin Alice (Milla Jovovich) versuchen, die Krise zu entschärfen…

Nachdem in den vergangenen Jahren mit Tomb Raider und Final Fantasy gleich 2 Computergame-Adaptionen zum Teil jämmerlich gescheitert sind, lastete auf der Verfilmung von Resident Evil erheblicher Druck. Immerhin gehört das Spiel der japanischen Firma Capcom weltweit zu den definitiven Game-Klassikern. Das wusste auch Produzent Bernd Eichinger und steckte satte 40 Millionen Dollar in das Werk, das übrigens fast ausschließlich in Berlin gedreht wurde. Unter der Regie des Briten Paul Anderson, der bereits mit Event Horizon einschlägige Genre-Erfahrungen machen durfte, entstand dabei ein äußerst effektvoll in Szene gesetzter Zombie-Reißer. Anstelle der düsteren Gothic-Atmosphäre des Spiels tritt in der Umsetzung das technologisierte Design der abgeschotteten Labor-Welt in den Vordergrund, welche mit allerlei gemeinen und tödlichen Fallen auf die schnell dezimierte Protagonistenschar wartet. Dazu gesellt sich nach einer guten halben Stunde ein ganzer Haufen von wildgewordenen und schlecht gelaunten Zombies, die zwar seit Romeros berühmter Nacht der lebenden Toten-Triologie einiges an Schrecken verloren haben, aber hier und da durchaus noch für ein paar hübsche Schockmomente gut sind. Dies gilt insbesondere für die untoten Dobermänner, die in einer der besten Sequenzen des Films Hauptdarstellerin Milla Jovovich alles abverlangen. Ex-Model Jovovich macht dabei das beste aus ihrer recht eindimensionalen Amazonen-Rolle und soll schon für die geplante Fortsetzung unterschrieben haben. Auch wenn alles in allem der positive Gesamteindruck überwiegt, kommt Resident Evil nicht ohne Schwächen über die Runden. Abgesehen vom wenig originellen Plot verlassen sich die Filmemacher gegen Ende zusehends auf flache CGI-Monster aus Bits und Bytes. Handgemachte und wahrlich Furcht erregende Kreaturen, wie sie Rob Bottin einst in John Carpenters unerreichtem Schocker The Thing angefertigt hat, hätten Resident Evil besser zu Gesicht gestanden.

Auf DVD erscheint Resident Evil in zweifacher Ausführung: zum einen als hübsch aufgemachte Special Edition im Digipack und zum anderen als reine Film-DVD. Audiovisuell kann man beiden Versionen keinen Vorwurf machen. Während das Bild den kühlen Techno-Look des Films insgesamt gut einfängt, erreichen die hochwertigen Tonspuren mühelos Referenzklasse. Die Coverangaben (5.1 EX und DTS) werden sogar nachdrücklich von der soundtechnischen Wirklichkeit übertroffen. Nur der hyper-aggressive Soundtrack (Manson, Slipknot, etc.) ist teilweise zuviel des Guten. Die Menge an Extras ist nicht zu verachten: neben der üblichen Mischung aus Interviews, Making Of und Behind the Scenes-Beiträgen wird ein herrlich alberner Audiokommentar mit Milla Jovovich, Michelle Rodriguez, Regisseur Anderson und einem der Produzenten angeboten. Die beiden Leading Ladies plappern munter drauf los und lassen die Herren kaum zu Wort kommen.

 

Marcs Filmwertung

Zombies aufgepasst – Milla Jovovich kennt kein Pardon in dieser passablen Umsetzung des Game-Klassikers.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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