Schultze gets the blues
D 2003
FSK: ohne Altersbegrenzung
Länge: ca. 107 Min.
Studio: Paramount Pictures
Vertrieb: Paramount Home Entertainment
Filmzine-Review vom 24.11.2004
Schultzes Leben in einem kleinen anhaltinischen Dorf nahe der Saale ist seit Jahr und Tag geprägt von der Routine zwischen Arbeit und Kneipenbesuch, Musikverein und Schrebergarten. Als Schultze gemeinsam mit seinen Kalibergbau-Kumpels Manfred und Jürgen in den Vorruhestand geschickt wird, kommt es zum abrupten Alltagsbruch. Während die Aufrechterhaltung der gewohnten Rituale schleichend zu einer Farce verkommt, entdeckt der Akkordeon-Spieler Schultze ein Leben hinter dem Tellerrand…
Mit Schultze gets the blues gelingt Regisseur und Drehbuch-Autor Michael Schorr in seinem Kinodebüt ein genialer Wurf. In leisen Tönen, mit feinsinnigem Humor und einem einmaligen Auge für scheinbar banale, in der filmischen Umsetzung jedoch fesselnde und kunstvolle Szenenbilder, erzählt Schorr die Geschichte seines Protagonisten Schultze (Horst Krause) und dessen abenteuerlichem Ausbruch aus der Maschinerie „Alltag“. Dank der fantastischen Darstellung von Horst Krause und trotz, oder gerade wegen, einer Vielzahl an authentischen Laiendarstellern herrscht dabei stets eine stimmige und liebenswerte Atmosphäre.
Das Feuilleton der Süddeutschen schrieb „Ein leidenschaftliches Plädoyer für das Leben vor dem Tod“ und trifft mit dieser pointierten Einschätzung den Nagel auf den Kopf.
Dank natürlicher Surround-Kulisse und einem ausgewogenen Bild in anamorphem Widescreen darf die technische Umsetzung als durchaus gelungen bezeichnet werden. Mehr Features in der Qualität des interessanten Audiokommentars von Michael Schorr wären allerdings absolut wünschenswert gewesen.
Mikes Filmwertung
Ruhig, kunstvoll und mit viel Witz inszeniert: einer der schönsten und unterhaltsamsten deutschen Spielfilme der letzten Jahre.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Harald Warmbrunn, Horst Krause, Karl-Fred Müller
Musik: Thomas Wittenbecher
Produzent(en): Oliver Niemeier, Thomas Riedel, Jens Körner