Shadow of the Vampire

© Splendid Entertainment

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Shadow of the Vampire

USA 2000

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 91 Min.

Studio: Lion’s Gate Films

Vertrieb: Splendid Entertainment

Filmzine-Review vom 10.03.2002

Deutschland 1922. Meisterregisseur Friedrich Wilhelm Murnau (John Malkovich) beginnt mit den Dreharbeiten zum Vampirfilm „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“. Sein Hauptdarsteller ist der unheimliche Max Schreck (Willem Dafoe), der nur nachts drehen will und seine Kostümierung nie ablegt. Am Set passieren schon bald die ersten mysteriösen Vorfälle. Sollte Schreck etwa wirklich ein Blutsauger sein…

Murnaus Nosferatu ist ohne jeden Zweifel einer der größten deutschen Stummfilmklassiker, der auch heute nichts von seiner Faszination verloren hat und immer noch viele Anhänger hat. In seiner liebenswerten Hommage Shadow of the Vampire vertritt Regisseur Elias Merhige die gewagte These, dass Hauptdarsteller Max Schreck in Wirklichkeit selbst ein Vampir war und von Regisseur Murnau bewusst zur Verwirklichung seiner obsessiven Visionen benutzt worden ist. Dabei erweist sich Merhige als technisch versierter Vertreter seiner Zunft. Er wechselt in überaus geschickten Montagen zwischen Schwarzweiß und Farbe und baut außerdem einige Originalausschnitte mit in die Handlung ein. Tatsächlich braucht der Streifen den Vergleich mit Tim Burtons in der Machart ähnlich angelegtem Ed Wood nicht zu scheuen. Shadow of the Vampire verfügt mit John Malkovich und Willem Dafoe über zwei wahre Schauspielertitanen, die man lange nicht mehr so gut gesehen hat. Besonders Dafoe verkörpert den hageren Vampir Nosferatu beängstigend intensiv und wurde verdientermaßen für den Oscar nominiert. Auch die restliche Besetzung kann sich sehen lassen, u.a. der unverwüstliche Udo Kier, der mit seinem unfreiwilligen deutschen Akzent die Stimmung öfter auflockert.

Die von Splendid Entertainment vertriebene DVD verfügt über einen gelungenen Bildtransfer, allerdings wurde das Originalkinoformat (2.35:1) leider auf 1.78:1 zusammengestaucht. Die Audiospur bietet wahlweise die deutsche oder englische Fassung in Dolby Digital 5.1., es fehlt aber im Vergleich zur RC1-DVD der DTS-Track. Im Großen und Ganzen ist der Sound zwar wenig spektakulär, hat aber in der Szene, in der Willem Dafoe einer Fledermaus den Kopf abbeißt, ein sensationelles Surround-Highlight. Die Extras bestehen u.a. aus diversen Interviews mit Cast & Crewmitgliedern und einem lehrreichen Audiokommentar des Regisseurs, der seine bedingungslose Begeisterung für den Original-Nosferatu sehr gut vermitteln kann.

 

Marcs Filmwertung

Geistreiche und schwarzhumorige Hommage an Murnaus Nosferatu.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Leserwertung

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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Splendid Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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