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Silence

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Silence

USA, Japan, Italien, Mexiko 2016

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 161 Min.

Studio: Waypoint Entertainment, IM Global, CatchPlay

Vertrieb: Concorde Home Entertainment

Filmzine-Review vom 03.10.2017

Portugal, 1637: Nachdem die portugiesischen Jesuitenbrüder Sebãstiao Rodrigues (Andrew Garfield) und Francisco Garupe (Adam Driver) erfahren, dass ihr Mentor Pater Christovão Ferreira (Liam Neeson) Gerüchten zufolge in Japan seinem christlichen Glauben abgeschworen hat, brechen die beiden ohne große Umschweife auf. Es wartet eine lebensgefähliche Reise auf die Missionare, denn Christen sind in Japan der ständigen Verfolgung der Feudalherren ausgesetzt. Die Jesuiten lassen sich aber nicht abschrecken und finden in den abgelegenen Dörfern schon bald eine treue Glaubensgemeinde. Die aufkeimende Bewegung bleibt dem Inquisitor Inoue (Issei Ogata) ein Dorn im Auge: Immer wieder lässt er die Dörfer durchsuchen und greift dabei zu Foltermethoden. Insbesondere Rodrigues ist entsetzt über die Grausamkeit der Peiniger und hinterfragt den Nutzen seiner Mission…

An der Adaption des berühmten Romans von Shusaku Endo hat Martin Scorsese zusammen mit Drehbuchautor Jay Cocks nach eigenem Bekunden fast 30 Jahre herumgedoktert. Nach seinem bisher kommerziell erfolgreichsten Film The Wolf of Wall Street konnte sich Scorsese nun endlich um sein Lieblingsprojekt Silence kümmern und somit seine inoffizielle Religions-Trilogie (nach Die letzte Versuchung Christi und Kundun) abschließen. Herausgekommen ist ein oft wortkarges, zum Nachdenken anregendes Epos über Christen in der Diaspora, das zwar 161 Minuten lang ist, aber kaum langweilig wird. Hervorzuheben sind die fantastische, oscarnominierte Kameraarbeit von Rodrigo Prieto mit einigen unvergesslichen Einstellungen, wie etwa einer Wasserkreuzigung, bei der zwei Fischer an ins Meerwasser gestellten Kreuzen für ihren Glauben qualvoll ertrinken, und die durchweg eindringlichen schauspielerischen Leistungen. Besonders Andrew Garfield ist nach Hacksaw Ridge als Jesuitenpater, dessen Empathie mit den Leidgeprüften ihn in eine Glaubenskrise führt, erneut beeindruckend. Ursprünglich wollte Scorsese Gael Garcia Bernal, Benicio del Toro and Daniel Day-Lewis für die Hauptrollen verpflichten, und auch wenn dieses Line-Up spektakulär klingt, vermisst man das Trio angesichts der leidenschaftlichen Darstellungen von Andrew Garfield, Adam Driver und Liam Neeson eigentlich nicht.

Die bildgewaltigen Kompositionen von Silence kommen auf der Blu-ray ausgesprochen wirkungsvoll zur Geltung, vorausgesetzt der Bildschirm verfügt über eine möglichst große Diagonale. Im eleganten Bonusbeitrag (Silence: Die Reise des Martin Scorsese) geht der Regisseur gewohnt auskunftsfreudig auf die Ursprünge dieses Projekts ein, die sich bis ins Jahr 1988 zurückverfolgen lassen. Die abgemagerten Andrew Garfield und Adam Driver äußern sich zudem zu den körperlich anspruchsvollen Dreharbeiten bei Wind und Wetter in Taiwan.

 

 

Marcs Filmwertung

Wuchtiges, visuell betörendes Glaubens-Epos. Nicht nur für Scorsese-Anhänger Pflichtprogramm.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Concorde Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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