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Stronger

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Stronger

USA 2017

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 119 Min.

Vertrieb: Studiocanal

Filmzine-Review vom 23.09.2018

Es ist der 15. April 2013. Um seine Ex-Freundin beim Boston Marathon zu unterstützen, platziert sich Jeff Bauman (Jake Gyllenhaal) mit einem Motivationsplakat am Zieleinlauf. Erin (Tatiana Maslany) ist auf den letzten Metern, als direkt neben Jeff die Bombe hochgeht. Die Ärzte können zwar sein Leben, jedoch nicht seine Beine retten…

Wahrscheinlich könnte man über jedes Einzelschicksal der vom Bombenanschlag beim Boston Marathon Betroffenen einen Film drehen. In Boston mit Mark Wahlberg wurde bereits letztes Jahr der kriminalistisch-terroristische Aspekt des Anschlags aufgearbeitet. Die Explosion nimmt in Stronger nur wenig Screentime in Anspruch, so dass sich das Drama voll und ganz auf seine Protagonisten einlassen und dafür die notwendige Zeit aufwenden kann. Der Supermarktangestellte Jeff kann sich ganz Boston-Style auf seine Familienbande und einen großen Freundeskreis verlassen, die ihn mit Parties und Saufereien bei Laune und so die Tragödie von sich fern halten. Wenig überraschend leidet Jeff an posttraumatischen Belastungsstörungen, was ihn in seiner Genesung und bei seinen Therapieeinheiten immer wieder weit zurückwirft. Zudem überfordert ihn seine neue Rolle als Held in der Öffentlichkeit – ständig wird er von Fremden auf der Straße angesprochen und soll bei Sportveranstaltungen Fahnen schwenken. Jake Gyllenhaal legt hier eine wahre Tour de Force hin und überzeugt als einfach gestrickter Typ von nebenan, der letztendlich seine Dämonen erfolgreich bekämpft und „Boston Strong“ aus seinem Schicksal hervorgeht. Tatiana Maslany ergänzt seine stark körperliche Rolle mit einer nuancierten Darstellung seiner On-und-Off-Freundin Erin, die innerlich zerrissen und verzweifelt ist, aber alles aufs Spiel setzt, um Jeff zurück ins Leben zu begleiten. Jeff Baumans Biografie „Stronger“ diente dem vielseitigen Regisseur David Gordon Green (demnächst mit einem Halloween-Update am Start) als Vorlage für die als Beziehungsdrama aufgezogene filmische Umsetzung, die ihren Charakteren viel Raum lässt und so dem schwierigen Thema den nötigen Respekt entgegenbringt.

 

Blu-ray Extras:

    • Featurette „Glaube, Hoffnung, Liebe“ (29 min)
    • Dt. Trailer zum Film
    • Trailer zu 8 weiteren Titeln

 

Ninas Filmwertung

Angenehm zurückhaltende, sehr persönliche Aufarbeitung des Anschlags auf den Boston Marathon mit einer oscarreifen Performance von Jake Gyllenhaal.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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