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The Holdovers

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The Holdovers

USA 2023

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 133 Min.

Vertrieb: Universal Pictures Home Entertainment

VÖ-Datum: 11.04.2024

Filmzine-Review vom 26.04.2024

Dezember 1970: An der angestaubten Barton Academy steht Weihnachten vor der Tür. Wie jedes Jahr soll sich eine Lehrkraft um diejenigen Schüler kümmern, die während der Weihnachtsferien von ihren Familien im Stich gelassen werden. Diesmal muss diese heikle Aufgabe der bei den Schülern unbeliebte Lehrer Paul Hunham (Paul Giamatti) übernehmen, der die Pause mit Lernen und körperlichen Aktivitäten ausfüllen möchte. Für den Problemschüler Angus Tully (Dominic Sessa) ist die Zeit gleichbedeutend mit Ablehnung und Langeweile – seine Mutter und sein neuer Stiefvater sind ohne ihn in die Karibik geflogen. Cafeteria-Managerin Mary Lamb (Da’Vine Joy Randolph) vermisst derweil schmerzlich ihren Sohn Curtis, einen ehemaligen Barton-Stipendiaten, der im Vietnamkrieg ums Leben kam…

Nach seinem zuletzt doch enttäuschenden Big Budget-Ausflug Downsizing ist Alexander Payne wieder zurück bei den kleinen, feinen Geschichten, die normalerweise den Reiz seiner Filme ausmachen. The Holdovers hält eine Tradition der besten Weihnachtsfilme aufrecht: Die drei Hauptfiguren sehen der Weihnachtszeit mit großem Grauen entgegen. Dass dieses sympathische Außenseiter-Trio am Ende des Films seine eigene unorthodoxe Familie gründen wird, ist unvermeidlich, aber Payne hat Spaß daran, Umwege zu nehmen. Es gibt Abstecher in eine Notaufnahme (mit einer unangenehmen Szene, in der eine ausgekugelte Schulter anschaulich wieder eingerenkt wird), heruntergekommene Bars und einen Roadtrip nach Boston. Auf allzu offensichtliche Drama-Momente verzichtet Payne aber und setzt stattdessen auf viele bemerkenswerte kleinere Szenen. Dabei kann er sich auf sein stark aufspielendes Ensemble zu 100 Prozent verlassen. Paul Giamatti, der zum ersten Mal seit Sideways wieder mit Payne zusammenarbeitet, verkörpert eine ähnlich verzweifelte Energie wie in dem 2004er Klassiker – allerdings mit einem Hauch von Sanftheit. Die größte Überraschung ist sicherlich Schauspieler Dominic Sessa, der zum ersten Mal auf der Leinwand zu sehen ist und die Rolle des unbedarften, ebenso selbstzerstörerischen wie fürsorglichen Angus perfekt ausfüllt. Den Oscar als beste Nebendarstellerin konnte jedoch Da’Vine Joy Randolph als dritte Kraft im Bunde abräumen und auch ihr Auftritt als trauernder Mutter, die den Tod ihres Sohnes nicht verkraftet, bleibt unvergessen.

 

Blu-ray Extras:

    • Alternatives Ende – „Mary macht weiter“ (2 min)
    • Der Cast von „The Holdovers“ (11 min)
    • Die Arbeit mit Alexander
    • 4 unveröffentlichte Szenen (6 min)

 

Marcs Filmwertung

Wunderbar gespieltes, topbesetztes Drama voller Witz und Wärme – einer der besten Filme des letzten Jahres.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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