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The Northman

© Universl Pictures Home Entertainment

The Northman

Großbritannien / Island / Irland 2022

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 137 Min.

Vertrieb: Universal PIctures Home Entertainment

Filmzine-Review vom 24.07.2022

 

Als kleiner Junge wird Wikingerprinz Amleth Zeuge, wie sein Vater, König Aurvandil (Ethan Hawke), von seinem Onkel Fjolnir (Claes Baeng) brutal ermordet wird, und muss zudem mitansehen, wie dieser auch noch seine Mutter (Nicole Kidman) verschleppt. Amleth kann gerade noch entkommen und schwört Rache. Viele Jahre später – er ist inzwischen zu einem kaum bezwingbaren Krieger herangewachsen – bekommt Amleth (Alexander Skarsgård) endlich die Chance, seinen Schwur einzuhalten…

Mit The Northman wagt sich Regisseur Robert Eggers, einer der interessantesten Filmemacher der letzten Jahre (The Witch, Der Leuchtturm), in Sachen Budget und Ausstattung erstmals in die Nähe des Mainstream-Blockbusters. Aber aufgepasst, Eggers drückt auch hier dem Genre seinen eigenen Stempel auf, so dass Zuschauer, die vielleicht eine Art Gladiator im Wikinger-Gewand erwarten, eventuell enttäuscht sein werden. Von der tief in der nordischen Mythologie verankerten dänischen Geschichte aus dem 12. Jahrhundert (mit bekannten Namen wie Odin oder Freyja) ließ sich schon ein gewisser Shakespeare inspirieren (Amleth > Hamlet). Eggers und sein isländischer Co-Autor Sjón strickten aus der Vorlage eine brutale Geschichte eines Menschen, der sich von nichts und niemandem von seinem Racheplan abbringen lässt. Der Schwede Alexander Skarsgård spielt diesen Berserker mit wilder Intensität und angsteinflößenden Muskelbergen, aber auch immer mit ein wenig Melancholie im Blick. Perfekt eingefangen vor der malerischen Kulisse nordischer Wälder, Berge, Meere und isländischer Vulkane nimmt uns der Northman mit auf seine erbarmungslose Reise. In der visuell wahrscheinlich beeindruckendsten One-Shot-Sequenz begleiten wir den Wikinger, wie er im barbarischen Fight-Modus auf ein Lager zusprintet, während Speere und Pfeile an seinem nackten Körper vorbeipeitschen, bevor er sich dann auf die hohe hölzerne Mauer stürzt, sich darüber schleppt und mit seiner Axt die Köpfe, Hälse und Rücken mehrerer Gegner trifft. Neben Skarsgård tummeln sich große Namen in kleinen Rollen. U.a. gibt’s ein Wiedersehen mit Björk als Seherin, Ethan Hawke, Willem Dafoe als Heimir der Narr, Nicole Kidman als Amleths Königinmutter und Anya Taylor-Joy an der Seite des Northman als weiße Hexe Olga. Das nennt man dann wohl einen perfekten Cast.

 

Blu-ray Extras:

    • Audiokommentar mit Regisseur Robert Eggers
    • 9 unveröffentlichte und erweiterte Szenen (12 min)
    • Ein zeitloses Epos (11 min)
    • Die Gesichter der Wikinger (10 min)
    • Amleths Weg vom Jungen zum Mann (4 min)
    • Der Dreh des Überfalls (4 min)
    • Das Knattleikr-Spiel (3 min)
    • Eine nordische Landschaft (5 min)
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Faszinierendes, sehr düsteres und mystisch angehauchtes Wikinger-Drama abseits des Mainstreams.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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