The Sparks Brothers

© Universal Pictures Home Entertainment

The Sparks Brothers (2-Disc Special Edition)

USA / Großbritannien 2021

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 141 Min.

Vertrieb: Universal Pictures Home Entertainment

Filmzine-Review vom 25.02.2022

Sie machen zwar schon ähnlich lange Musik wie die Stones und andere Größen der Branche, doch so richtig im Mainstream angekommen sind die Sparks selten bis nie. Der Status des unterschätzten Art-Pop-Duos wird sich wahrscheinlich auch nicht mehr durch Edgar Wrights bemerkenswerte, in jeder Sekunde unterhaltsame Dokumentation The Sparks Brothers ändern, doch Fans der ersten Stunde und Neu-Einsteiger werden begeistert sein.

In gut 140 Minuten zeichnet Edel-Fan Wright das Auf und Ab der unermüdlichen Ron und Russell Mael von ihren College-Experimenten in den späten 1960er Jahren (mit dem obskuren Song „Computer Girl“) bis in die Gegenwart nach und geht dabei auf alle 25 Alben der Band ein. Der erste richtige Hit ließ ein paar Jahre auf sich warten: Mit dem bombastischen „This Town Ain’t Big Enough for the Both of Us“ (aus dem Album „Kimono My House“) war es dann 1974 soweit. Mit einem unkonventionellen Auftritt im britischen TV bei Top of the Pops waren die Brüder auf einmal in aller Munde. Während Songschreiber und Keyboarder Ron sich – abgesehen von seinem heiß diskutierten Hitler-Bärtchen – dezent im Hintergrund hielt, war der gutaussehende Russell die geborene Rampensau und verzückte die Teenies in Scharen. Der Erfolg in den USA blieb jedoch aus, auch weil die Sparks wenig Lust hatten, ihren Stil zu wiederholen und stattdessen lieber nach Herzenslust experimentierten. So wurden in den Siebzigern verschiedene musikalische Richtungen durchprobiert (u.a. mit Bowie-Produzent Tony Visconti) und am Ende der Dekade landete man bei Giorgio Moroder und produzierte mit „No 1 in Heaven“ eines der ersten reinen Synthie-Alben. Die 80er waren trotz toller Alben-Titel wie „Angst in My Pants“ nicht gerade vom Erfolg gekrönt und erst 1994 gelang den Sparks mit „When Do I Get to Sing My Way“ ein echter Top 10-Hit in Deutschland. Künstlerisch war der Einfluss mittlerweile enorm, was sich auch an den Interview-Einpsielern etlicher Größen zeigt, die in der Doku zu Wort kommen. Als Fans outen sich u.a. Flea, Beck, „Weird Al“ Yankovic, Duran Duran, Björk, Vince Clarke und Franz Ferdinand-Frontmann Alex Kapranos, der mit dem Duo 2015 ein gemeinsames Album aufnahm.

Wer jetzt immer noch nicht ganz überzeugt ist, der kann sich auf der Bonus Blu-ray eines Besseren belehren lassen, denn das 2015 in London aufgenommene Konzert zeigt die beiden Mael-Brüder trotz mittlerweile fortgeschrittenen Alters in bester Spielfreude.

 

Blu-ray Extras:

    • What the Hell is it This Time? – SPARKS Live In London (95 min)
    • Todd & Sparks Reunited (15 min)
    • Snack Karaoke (Tokyo) (3 min)
    • Ron’s Apartment (3 min)
    • Neil Gaiman Reads Sparks Lyrics (6 min)
    • 15 Deleted/Extended Scenes (40 min)
    • Talking Sparks – 15 Interviews (58 min)
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Fantastische, energiegeladene Musik-Doku für Sparks-Einsteiger und langjährige Fans inklusive Londoner Live-Konzert in voller Länge.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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