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The Young Pope

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The Young Pope – Staffel 1

Italien / Frankreich / Spanien / UK / USA 2016

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 543 Min.

Studio: HBO, Sky

Vertrieb: polyband

Filmzine-Review vom 15.05.2017

Die überraschende Wahl von Lenny Belardo (Jude Law) zum neuen Papst stellt den Vatikan vor gehörige Probleme. Denn Pius XIII ist nicht nur der erste Amerikaner und der jüngste Papst aller Zeiten, sondern kümmert sich zudem kaum um Regeln und Traditionen. Das alteingesessene Kirchen-Establishment rund um Kardinalstaatssekretär Voiello (Silvio Orlando) hofft in erster Linie auf eine möglichst telegene Vermarktung des neuen Papstes. Doch davon ist der exzentrische Neuling, der sich in keine Schublade stecken lässt, weit entfernt: Mit seinen ultrakonservativen Ansichten verprellt er seine Glaubensgemeinde und ein persönliches Trauma lässt zudem immer wieder Glaubenskonflikte aufflackern…

Eine Serie über das Oberhaupt der katholischen Kirche?  Klingt bei dem momentanen Über-Angebot von Must-See-Titeln auf dem Serienmarkt zunächst einmal nur begrenzt spannend oder aufregend. Aber keine Sorge, denn hinter der aufwändig produzierten HBO-Produktion steckt mit dem derzeit wohl besten italienischen Regisseur und Oscar-Preisträger Paolo Sorrentino (Il Divo, La Grande Belleza) ein Filmemacher, der für visuelles Storytelling oberster Güte steht. Die zehn Folgen von The Young Pope, dem ersten TV-Projekt von Sorrentino, müssen sich keineswegs hinter seinen preisgekrönten Spielfilmen verstecken. Die surrealen Bilder üben zwischen Traum-Ästhetik und visueller Eleganz einen ganz besonderen Reiz aus. Das fängt beim Vorspann an und zieht sich konsequent durch den gesamten Serienverlauf, zum Teil sogar in kleinen, scheinbar unbedeutenden Sequenzen, etwa wenn ein australisches Gastgeschenk in Form eines Kängurus durch die prachtvollen Gartenanlagen des Vatikans hüpft oder die Kamera in Zeitlupe den Nonnen beim Fußball-Spielen zuschaut. Bemerkenswert hochkarätig fällt die schauspielerische Leistung von Jude Law aus, der hier in der Rolle des innerlich zerrissenen Papstes vielleicht den besten Auftritt seiner Karriere hinlegt. Sein Pius raucht wie ein Schlot, trinkt zum Frühstück Cherry Coke Zero und schockt seine Berater mit der Offenbarung, dass er für die Öffentlichkeit ähnlich wie Daft Punk, Banksy und JD Salinger unsichtbar bleiben will. Prominente Unterstützung bekommt Law u.a. von  Diane Keaton in der Rolle der Schwester Mary, die den jungen Papst als Ersatzmutter groß gezogen hat sowie von James Cromwell als ehemaligen Glaubens-Mentor.

Das Blu-ray-Set schafft einen perfekten Rahmen für die visuelle Opulenz von The Young Pope. Gedreht wurde übrigens nicht an Originalschauplätzen, sondern überwiegend in den altehrwürdigen Cinecittà Studios in der Nähe von Rom. Im Bonus-Teil äußern sich u.a. Jude Law und Paolo Sorrentino zu den Hintergründen der Serie.

 

 

Marcs Filmwertung

Zu Recht hochgelobtes TV-Drama von Oscar-Preisträger Paulo Sorrentino, perfekt besetzt mit Jude Law in der Titelrolle als undurchschaubarer Papst.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb polyband kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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