This is England

© Ascot Elite Home Entertainment

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This is England

GB 2006

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 98 Min.

Studio: Film Four

Vertrieb: Ascot Elite Home Entertainment

Filmzine-Review vom 02.01.2008

England Anfang der 80er. Der 12-jährige Shaun (Thomas Turgoose), dessen Vater im Falkland-Krieg gefallen ist, lebt mit seiner Mutter in ärmlichen Verhältnissen in einer trostlosen Arbeiterkleinstadt. Von seinen Mitschülern wird er gehänselt, ihm fehlt es an Selbstvertrauen, einer Vaterfigur und nicht zuletzt an coolen Klamotten. Dann begegnet er eines Tages Woody (Joe Gilgun) und seiner Skinhead-Clique, die ihn unter ihre Fittiche nehmen. Als jedoch Combo (Stephen Graham) aus dem Gefängnis entlassen wird und seine rassistischen Ansichten in der Gang verbreitet, spaltet sich die Gruppe. Shaun schließt sich Combo an…

Für This is England konnte Regisseur Shane Meadows (Once Upon a Time in the Midlands) etliche Festival-Preise und -Nominierungen verbuchen, darunter den British Independent Film Award für den besten Film und für Thomas Turgoose als besten Newcomer. Obwohl die politische Hintergrundsituation und die damit verbundenen Bilder und Diskussionsthemen den historischen Bezug des Films stark eingegrenzen, erzählt This is England im Prinzip eine zeitlose Geschichte, wie sie jederzeit und überall stattfinden könnte. Außenseiter, die mit ihrem Leben unzufrieden sind und sich nirgends richtig einfügen können, finden in der Gruppe Anerkennung und Selbstbestätigung. Meadows konzentriert sich am Beispiel von Woodys Truppe aber besonders auf den Zeitpunkt eines Umschwungs in der Skinhead-Bewegung: Die im Grunde harmlose Clique hat trotz Doc Martens/Ben Sherman-Kluft, Glatze und Ska-Musik mit Ausländerfeindlichkeit (Milky ist beispielsweise afro-karibischer Herkunft) und Gewalt nichts am Hut, erst National Front-Sympathisant Combo verkörpert das Klischee des klassischen Skinheads. Shaun begeht mit seiner Entscheidung für Combo, in dem er einen Vaterersatz sieht, einen Fehler und muss schließlich schmerzvoll lernen, auf eigenen Füßen zu stehen.

Auch wenn der derbe britische Akzent oft schwer verständlich ist, sollte man sich mit Hilfe der Untertitel die Originalfassung ansehen, denn die deutsche Synchro raubt einen großen Teil der Authentizität. Die Single Edition der DVD bietet außer einigen Trailern keinerlei Extras. Interessant wird es auf der Special Edition, hier spricht Regisseur Shane Meadows unter anderem über seine eigene Skinhead-Vergangenheit.

 

Ninas Filmwertung

Außergewöhnliches Coming-of-Age-Drama mit einem vielversprechenden Newcomer.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Ascot Elite Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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