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Wakefield

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Wakefield – Dein Leben ohne dich

Wakefield

USA 2016

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 104 Min.

Vertrieb: New KSM Cinema

Filmzine-Review vom 06.09.2019

Tag für Tag pendelt Howard Wakefield (Bryan Cranston) von der Vorstadt zur Arbeit nach Manhattan. Als eines Tages der Zug wegen eines Stromausfalls mehrere Stunden liegenbleibt, beginnt sich sein Gedankenkarussell zu drehen: Was wäre, wenn er einfach aus seinem Hamsterrad ausbrechen würde? Einfach nicht nach Hause kommen, nicht mehr ins Büro gehen. Wer würde ihn vermissen? Und wer oder was würde ihm überhaupt fehlen? Gedacht, getan: Howard zieht unbemerkt auf den Dachbodenspeicher seiner eigenen Garage und beobachtet seine Familie gespannt durchs Küchenfenster…

Eine Kurzgeschichte von E.L. Doctorow diente als Basis für das kleine Kammerspiel Wakefield – Dein Leben ohne dich. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht sonderlich interessant klingen mag, jemandem beim Beobachten zuzugucken, so wird dies durch den sarkastischen Kommentar des Ich-Erzählers ganz gut gelöst. Die durchaus düstere Story, in der Howard zulässt, dass seine Frau (Jennifer Garner) und seine beiden Töchter ihn für tot halten, findet so ein humoristisches Gegengewicht, denn natürlich hing daheim der Haussegen auch vorher schon schief. Seine Töchter brauchen ihn längst nicht mehr, und die Beziehung zu seiner Frau war ohnehin eher einem blöden Konkurrenzkampf zwischen ihm und einem Bekannten geschuldet als wahrer Liebe. Duscht Howard anfangs noch heimlich zu Hause, beginnt er schon bald ein autarkes Leben, ist inzwischen so verwahrlost, dass man ihn auf der Straße nicht mehr wahrnimmt, ernährt sich von Restaurantabfällen, und steht in ständiger Konkurrenz zu Obdachlosen und der russischen Sperrmüllmafia. Natürlich stellt man sich von Anfang an immer wieder die Frage, wie das Ganze wohl ausgehen könnte. Howard selbst denkt darüber offenbar erst nach, als der Winter kommt und es ohne Heizung ein bisschen ungemütlich in der Garage wird. 104 Minuten sind dann für eine Kurzgeschichte und die immer etwas unnatürlich und aufgesetzt wirkende Ich-Erzählweise aber doch ein Stückchen lang und das Ende ist ein bisschen bequem gewählt.

 

Blu-ray Extras:

    • Interviews mit Bryan Cranston, Jennifer Garner etc (18 min)
    • B-Roll (5 min)
    • Bildergalerie (2 min)
    • Dt. Trailer zum Film
    • Trailer zu 5 weiteren Titeln
    • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

Bryan Cranston macht dieses philosophische Kammerspiel sehenswert, auch wenn der Ich-Erzähler auf Dauer etwas bemüht wirkt.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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