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Warfare

© 2025 LEONINE Studios

Warfare

USA / Großbritannien 2025

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 97 Min.

Vertrieb: LEONINE

VÖ-Datum: 01.08.2025

Filmzine-Review vom 13.08.2025

Im November 2006 begibt sich ein Platoon junger Navy Seals in der irakischen Stadt Ramadi auf eine Überwachungsmission. Als Stützpunkt dient das Haus einer Familie, das die Truppe mitten in der Nacht ohne Widerstand einnimmt. Von dort aus haben die Soldaten die Umgebung bestens im Blick. Nachdem es zunächst nach einem Standardeinsatz aussieht, werden die Navy Seals dann aber von schwerbewaffneten Männern ins Visier genommen. Als zwei Amerikaner im Haus durch eine Bombenexplosion verletzt werden, plant das Platoon den Abzug, doch das Dauerfeuer der Gegner lässt nicht nach…

Das nennt man wohl einen steilen Aufstieg: In Alex Garlands Civil War war Ex-Navy Seal Ray Mendoza letzes Jahr noch der Berater für alle militärischen Fragen. Bei Warfare ist Mendoza nun an der Seite von Garland als Co-Regisseur gelistet und schrieb ebenfalls mit am Drehbuch. Das Resultat ist ein ungemein intensiver Antikriegsfilm mit der wahrscheinlich eindringlichsten und realistischsten Darstellung von Kampfhandlungen der jüngeren Vergangenheit. Auch formal setzt sich Warfare von den gängigen Konventionen vieler Kriegsfilme aus Hollywood ab und verzichtet komplett auf die typische heldenhafte Darstellung der jungen Soldaten oder gar eine patriotische Botschaft. Dank der packenden Kameraarbeit bleibt der Zuschauer abgesehen von einigen Drohnenaufnahmen fast die gesamte Zeit an der Seite der Soldaten und erlebt den Dauerbeschuss und die zunehmende Angst und Panik praktisch ebenfalls aus nächster Umgebung „live“ mit. Warfare nimmt auch keine Stellung zu moralischen Fragen des Irakkriegs. Stattdessen konzentriert er sich darauf, mit fast unerträglicher Intensität die Erfahrungen einer Gruppe hochqualifizierter Soldaten zu vermitteln, die trotz ihrer vermeintlichen Überlegenheit um ihr Leben fürchten müssen. In jeder Hinsicht gelungen ist auch die außergewöhnliche Besetzung: Neben dem kanadischen Schauspieler D’Pharaoh Woon-A-Tai (aus der Geheimtipp-Serie Reservation Dogs) als Alter Ego von Ray Mendoza, agieren u.a. Will Poulter als Kommandant, der nach und nach die Kontrolle verliert, Cosmo Jarvis (aus Shogun) als erfahrener Haudegen und Michael Gandolfini in der Rolle des jungen Lt. Macdonald.

Die technische Brillianz der Blu-ray passt sich dem hohen Niveau des Films an. Während das Bild mit Detailreichtum und starken Kontrasten glänzt, sorgt der Dolby Atmos Sound während der Kampfhandlungen für eine ähnlich explosive Beschallung wie die legendäre Eingangssequenz aus Spielbergs Klassiker Der Soldat James Ryan. Durch die maximale Nutzung der Surround-Kanäle wird die bedrohliche Atmosphäre nochmal verstärkt. Bei den Extras fehlt leider das Making of der US-Scheibe, somit bleibt es beim Audiokommentar mit den beiden Regisseuren und dem Militärberater Brian Philpot.

 

Blu-ray Extras:

    • Audiokommentar mit Alex Garland, Ray Mendoza und Brian Philpot
    • Featurette „Honor“ (2 min)
    • 2 Kinotrailer zum Film
    • Trailer zu 6 weiteren Titeln
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Authentisch, eindringlich und erdrückend: Einer der besten Antikriegsfilme der jüngeren Vergangenheit.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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