Alien Quadrilogy (9 DVDs)

© 20th Century Fox Home Entertainment

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Alien Quadrilogy (9 DVDs)

Alien, Aliens, Alien3, Alien Resurrection

USA | GB 1979-1997

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 509 Min.

Studio: 20th Century Fox

Vertrieb: 20th Century Fox Home Entertainment

Filmzine-Review vom 30.12.2003

Tusch und Vorhang auf für die gegenwärtig wahrscheinlich beste und überwältigendste DVD-Umsetzung: Die sagenhafte Alien Quadrilogy. Auf nicht weniger als 9 DVDs gibt’s alle 4 Alien-Teile (Alien, Aliens – Die Rückkehr, Alien3 und Alien – Die Wiedergeburt) in den jeweiligen Kino- und Extended Versionen zu sehen. Den Anfang macht dabei Ridley Scotts Meilenstein Alien, der auch nach über 20 Jahren immer noch zu den absoluten Spitzenfilmen des Science Fiction/Horror-Genres gehört. Mit enormer formaler Raffinesse erzeugt der ehemalige Werbefilmer eine unglaubliche klaustrophobische Stimmung, ohne dabei auf billige Effekte zu setzen. Das Alienmonster (kreiert vom schweizerischen Künstler Hans Rudi Giger) wurde oft kopiert, bleibt aber wohl für alle Zeiten unerreicht. In der Rolle des dritten Offiziers Ripley gelang Sigourney Weaver der ganz große Durchbruch. Der brandneue Director’s Cut, der unlängst noch in den hiesigen Kinos zu sehen war, wurde im Gegensatz zur Kinoversion an einigen Stellen getrimmt und gleichzeitig um diverse Szenen erweitert.

Den Höhepunkt der Serie (mit hauchdünnem Vorsprung vor dem Original) bildet Aliens – Die Rückkehr von Hollywoods bestem Actionregisseur: James Cameron. Aliens ist eine filmische Tour de Force, eine Achterbahnfahrt, die ihresgleichen sucht. Spätestens ab der Ankunft auf dem Alienplaneten wird der Zuschauer bis zur allerletzten Sekunde gebannt in den Sessel gepresst und mit Sigourney Weaver (diesmal sogar für den Oscar® nominiert), die wieder treibende Kraft und Zentrum des Films ist, mit zittern. Die Spezialeffekte sind auch für heutige Standards absolut atemberaubend, vor allem wenn man bedenkt, dass der ganze Film nur lächerliche 18 Millionen Dollar gekostet hat. Die Special Edition, (die rund 17 Minuten länger ist als die Kinoversion) bietet ein nahezu perfektes (und schweißtreibendes) Heimkinoerlebnis. Dank überzeugenden Dolby Digital-Sounds tickt, klickt, zischt und wabert es an allen Ecken und Enden.

David Finchers Alien3 hat die Fangemeinde der Saga in zwei große Lager gespalten. Die einen würdigen die visuelle Raffinesse und die thematische Eigenständigkeit, die anderen kritisieren das (gerade zum Vorgänger) schleppende Tempo und die dünn gestreuten Spannungsmomente. Bei aller Kritik darf man nicht vergessen, dass man Fincher bei seinem Debütfilm praktisch täglich ein neues Drehbuch vorsetzte und am Ende den Final Cut dem Produzententeam überließ. Die gut 30 Minuten längere Special Edition dürfte Finchers ursprünglicher Version jedenfalls deutlich näher sein.

Im Abschlussfilm Alien – Die Wiedergeburt verwendet Amélie-Regisseur Jean-Pierre Jeunet zwar effektvoll Versatzstücke aus den vorangegangenen Filmen, die Klasse von Alien oder Aliens wird jedoch leider nicht erreicht. Dafür fehlt es dem vierten Teil ganz einfach an Eigenständigkeit und Innovation. Höhepunkt des Films ist eine brillant inszenierte und atemberaubend spannende Unterwasserjagd. Die Special Edition bereichert den Film mit einer netten Titel-Sequenz und einem düsteren Endzeit-Finish.

Die vier Bonus-DVDs bieten durchschnittlich satte drei Stunden an hochwertigen Making Ofs, Interviews, Fotogalerien etc. Einzig und allein Regisseur David Fincher glänzt durch Abwesenheit (woran sich wiederum das Ausmaß der Streitigkeiten um Alien3 erahnen lässt). Auffälligerweise gibt es bei den Dokus der ersten drei Teile erfrischend viel offene Worte. Mal streiten sich Autoren und Produzenten (Alien), Regisseur und Crew (Aliens), der verschrobene Giger und 20th Century Fox (1 und 3) oder aber Komponist und Ton-Tüftler (Alien3). Lediglich am Set des vierten Teils herrschte anscheinend eitel Sonnenschein. Wer sich sämtliche Film-Versionen und Features anschauen möchte, sollte andere soziale Aktivitäten auf ein Minimum reduzieren und die Freundin übers Wochenende in den Kurzurlaub schicken: Anders kann man den Alien-Marathon über die Gesamtdistanz von über 50 Stunden kaum bewältigen.

 

Marcs Filmwertung

4x Alien in 8 Versionen auf 9 DVDs! Gigantisch und ohne wenn und aber die DVD-Box des Jahres!

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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