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Ammonite

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Ammonite

GB 2020

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 118 Min.

Vertrieb: LEONINE

Filmzine-Review vom 20.01.2022

Dorset an der englischen Südküste im frühen 19. Jahrhundert. Die Fossiliensammlerin Mary Anning (Kate Winslet) wohnt mit ihrer alten Mutter in ärmlichen Verhältnissen in einem kleinen Häuschen mit Werkstatt und Laden, wo sie kleine Versteinerungen und Muschelkitsch an Touristen verkauft. Ihre großen Tage als bedeutende Fossiliensammlereien sind vorbei. Eines Tages tritt das Londoner Ehepaar Murchison in ihr Leben. Paläontologe Roderick lässt seine Frau Charlotte (Saoirse Ronan) an der Küste zurück, damit diese sich von einem nicht genauer benannten Trauma – vermutlich einer Fehlgeburt – erholt. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich nach anfänglichem Argwohn eine fürsorgliche und schließlich zärtliche Beziehung, deren Zukunft jedoch fragil ist…

Gleich in den ersten Szenen von Ammonite lernen wir den harten Arbeitsalltag der Fossiliensammlerin Mary Anning kennen, die bei Eiseskälte an der stürmischen englischen Küste einen Stein nach dem anderen umdreht, durch Matsch watet und die Steilklippen erklimmt, wenn sie irgendwo eine Versteinerung wittert. Mary ist keine Frau vieler Worte und so bleibt es der wie immer großartigen Kate Winslet überlassen, uns auf nonverbale Weise mit der eigenwilligen und starsinnigen Figur bekannt zu machen, die ebenso rau und schroff ist wie die britische Küstenlandschaft. Dies gelingt ihr durch eine einzigartige Körpersprache und -haltung, ihre Gangart und ihren barschen Umgang mit anderen Menschen. In Saoirse Ronan findet sie einen fragileren Gegenpart, eine Frau, die ebenso kommunikationsscheu, aber in ihrem Wesen vollkommen konträr ist. Dennoch wecken sie ineinander ein emotionales und körperliches Begehren, wobei die Liebesgeschichte dank ihrer subtil agierenden Protagonistinnen nie ins Kitschige oder Melodramatische abdriftet. Ammonite ist keinesfalls ein Biopic, sondern eine rein fiktive Geschichte über eine reale Figur. Mary Anning war zu Lebzeiten eine Koryphäe auf ihrem Gebiet und entdeckte einige der bedeutendsten Funde versteinerter Fisch- und Flugsaurier. Doch als Frau geriet sie bald in Vergessenheit und verbrachte einen Großteil ihres Lebens in Armut. Über ihr Liebesleben ist nichts überliefert.

 

Blu-ray Extras:

    • Making of (4 min)
    • Interviews  mit Kate Winslet, Saoirse Ronan und Regisseur Francis Lee (71 min)
    • B-Roll (30 min)
    • Bildergalerie
    • Dt. und Orig.-Trailer zum Film
    • Trailer zu 4 weiteren Titeln
    • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

Stark gespieltes Liebesdrama, das von Kate Winslets Performance getragen wird – und dessen Ende reichlich Diskussionsstoff bietet.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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