Die Berufung

© Universal Pictures Home Entertainment

Die Berufung – Ihr Kampf für Gerechtigkeit

On the Basis of Sex

USA 2018

FSK: ab 0 Jahren

Länge: ca. 120 Min.

Vertrieb: Universal Pictures Home Entertainment

Filmzine-Review vom 25.08.2019

Als Ruth Bader Ginsburg 1956 an der Harvard University Jura studiert, ist sie eine von nur 9 Frauen in ihrem Jahrgang. Konflikt- und Spottpotenzial seitens der Kommilitonen, Dozenten und auch des Dekans ist vorprogrammiert. Auch mit dem jahrgangsbesten Abschluss in der Tasche blitzt sie bei einer New Yorker Kanzlei nach der nächsten ab. Doch RBG soll zu einer der einflussreichsten Persönlichkeiten der US-amerikanischen Justiz werden. Der Durchbruch gelingt ihr mit dem Fall von Charles Moritz. Der Junggeselle pflegt seine Mutter zu Hause, darf die Aufwendungen dafür aber nicht steuerlich geltend machen, da die Pflegerolle nur Frauen zugedacht wird. Für Ginsburg ist das Gesetz damit verfassungswidrig, da es Männer und Frauen ungleich behandelt…

1970 gibt es ganze 178 US-Gesetze, die zwischen Männern und Frauen unterscheiden. Dass dabei überwiegend die Frauen den Kürzeren ziehen, versteht sich von selbst. So war es natürlich ein äußerst geschickter Schachzug, die Ungleichheit vor dem Gesetz anhand eines Falls aufzuzeigen, bei dem ein Mann benachteiligt wurde. Auch wenn sich die Richter zunächst sträubten, da man so ungern von festgeschriebenen Gepflogenheiten abwich, hatte Ginsburg letztendlich mit ihrer Klage Erfolg und sorgte für einen wichtigen Präzendenzfall. Geschlechtergleichheit war ab sofort das Herzensthema der Frau, die später die erste Richterin am US Supreme Court wurde. Die Berufung – Ihr Kampf für Gerechtigkeit ist ein klassisches, fast schon etwas bieder inszeniertes Gerichtsdrama, das den Blick aber auch auf das Privatleben der Anwältin lenkt und dabei drei Zeiträume herausstellt – 1956, 1959 und 1970. Die Gerichtsszenen halten sich in Grenzen und bleiben jederzeit gut verständlich. Die Liebesgeschichte zwischen ihr und ihrem Ehemann und Fels in der Brandung Martin (Armie Hammer), die durch Martins Krebserkrankung auf eine harte Probe gestellt wird, ist überzeugend und eindringlich inszeniert.

 

Blu-ray Extras:

    • Making of (6 min)
    • Martin & Ruth: Liebe auf Augenhöhe (3 min)
    • Die Macht des Gesetzes (3 min)
    • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

Klassisch inszeniertes Gerichtsdrama über eine US-Justiz-Ikone – thematisch hochaktuell.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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