Die Sopranos – Staffel 5

© Warner Home Video

© Warner Home Video

Die Sopranos – Staffel 5

USA 2004

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 700 Min.

Studio: HBO

Vertrieb: Warner Home Video

Filmzine-Review vom 20.06.2006

In den USA wurden Die Sopranos, die seit 1998 auf dem US-Kabelsender HBO laufen, mit Emmys geradezu überschüttet – in Deutschland hingegen ist die Serie dank miserabler Sendeplatzpolitik immer noch ein besserer Geheimtipp. Dabei ist kaum eine andere TV-Produktion dermaßen intelligent, spannend, witzig und zudem bis in die kleinste Nebenrolle hervorragend besetzt. Mit ihrer Vielzahl von Figuren und Handlungssträngen sind Die Sopranos so komplex, dass man von der ersten Folge an dabei sein muss, um der Handlung folgen zu können. Im Zentrum des Geschehens steht selbstverständlich nach wie vor Tony Soprano (James Gandolfini), die wohl faszinierendste Figur der Fernsehgeschichte: Auf der einen Seite ein knallharter, zu cholerischen Anfällen neigender Mafia-Boss aus New Jersey, der seine Frau (Edie Falco) bei jeder sich bietenden Gelegenheit betrügt, auf der anderen Seite aber ein liebevoller Vater, der sich geradezu rührend um seine Familie kümmert. Tonys Unberechenbarkeit – mal sensibel, mal brutal – zieht sich fast bespielhaft durch sämtliche Staffeln. Highlight der fünften Staffel: Die Folge „Ein endloser Traum“, in der der Mafioso in einer langen, an David Lynch erinnernden Alptraumsequenz seinen zahlreichen Opfern und Liebschaften begegnet. Steve Buscemi, der in der vierten Season bereits für einige Episoden hinter der Kamera stand, ist als frisch entlassener Lieblingscousin Tony Blundetto darstellerisch eine Offenbarung. Dass in der letzten Folge wieder einmal eine Hauptfigur das Zeitliche segnet, ist in Soprano-Kreisen zwar nichts Neues, schockiert aber nichtsdestotrotz nachhaltig. Nach der sechsten Staffel (die gerade in den USA läuft) und acht zusätzlichen Episoden soll übrigens – Taschentücher bereithalten – endgültig Schluss sein mit der meisterhaften Mafiavorstadt-Saga.

Wie schon bei den Vorgängern vermisst man auch bei der fünften Staffel jegliche Bonusmaterialien (abgesehen von einigen Audiokommentaren). Auch gibt’s die brillanten Dialoge lediglich in 2.0 zu hören. Die deutsche Synchronisation ist dafür im Gegensatz zu vielen Comedy-Formaten hervorragend gelungen, wenngleich die fast permanent eingestreuten Begriffe aus dem Italienischen im Original natürlich am schönsten und authentischsten klingen.

Folgen

01. Zwei Tonys
02. Rat Pack
03. Wo ist Johnny?
04. Lauter glückliche Familien
05. Gefährliche Spiele
06. Bittere Lehren
07. Die Frau aus der Vergangenheit
08. Marco Polo
09. Altes Leid, junges Glück
10. Kalter Aufschnitt
11. Ein endloser Traum
12. Nur für Langzeitparker
13. Bei allem Respekt

 

Marcs Filmwertung

Tony for President – Die beste Serie, die das Fernsehen zu bieten hat.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

Alle Reviews anschauen

Leserwertung

Eure Leserwertung:

Cast & Crew

Share This Post On

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert