© Universal Pictures
Gladiator (Extended Special Edition, 3 DVDs)
USA 2000
FSK: ab 16 Jahren
Länge: ca. 164 Min.
Studio: Dream Works
Vertrieb: Universal Pictures
Filmzine-Review vom 22.10.2005
Der römische General Maximus (Russell Crowe) kämpft im Jahr 180 nach Christus unter Kaiser Marc Aurel (Richard Harris) gegen die barbarischen Germanen. Durch eine Intrige des machtbesessenen Kaisersohnes Commodus (Joaquin Phoenix) verliert Maximus seine Frau und seinen Sohn und wird als Sklave an den Gladiatorentrupp des Händlers Proximo (Oliver Reed) verkauft. Von nun an muss der von Rache angetriebene Maximus als Gladiator um sein Leben kämpfen..
Mit der 100 Millionen Dollar-Produktion Gladiator feierte ein längst totgeglaubtes Genre ein sensationelles Comeback: der sogenannte Monumentalfilm, der Anfang der 60er Jahre mit Stanley Kubricks Spartacus und William Wylers Ben Hur seinen Höhepunkt erreichte, und dessen zahlreiche Ableger heutzutage eigentlich nur noch als Lückenbüßer sämtliche TV-Kanäle zu Ostern und Weihnachten verstopfen. Die Gründe für den Erfolg liegen auf der Hand: Regisseur Ridley Scott (Alien, Blade Runner) verpackt die epochale Story in einen unglaublichen Bilderreigen und erweckt gleichzeitig das alte Rom nahezu perfekt zum Leben. Die aufwändigen Filmsets (gedreht wurde in England, Marokko und Malta) wurden durch digitale Effekte zusätzlich aufpoliert und sind in dieser Form wohl einzigartig. Zudem verfügt Gladiator mit dem Australier Russell Crowe (The Insider, L.A. Confidential) als tragischem Helden über einen extrem charismatischen Hauptdarsteller, der spätestens seit dieser Performance zu den absoluten Topakteuren Hollywoods gehört. Erstklassig ist auch der stimmungsvolle Soundtrack von Hans Zimmer, der bei einigen mystisch anmutenden Songs von Lisa Gerrad (Sängerin der Gruppe „Dead Can Dance“) passend unterstützt wird. Der einzige Schwachpunkt liegt in den teilweise hektischen Kampfszenen, die besonders in der Eingangssequenz mörderisch schnell geschnitten sind und beispielsweise nicht die Qualität von Braveheart erreichen, hier wäre weniger wahrscheinlich mehr gewesen.
Ob Extended Special Edition, Director’s Cut oder Unrated Cut, Neuauflagen von Toptiteln sind oft ein zweischneidiges Schwert. Momentan wird der deutsche Markt geradezu inflationär mit solchen Titeln überschwemmt von denen viele (Die Maske des Zorros, Ghostbusters) nahezu unverändert aber dafür als brandheiße Extended Version verkauft werden. Bei der neuen Gladiator Edition verhält sich die Sachlage ein wenig anders. Der Film (bei dem es sich laut Ridley Scott im Vorwort nun lediglich um eine Extended Version und nicht um den Director’s Cut handelt) ist 17 Minuten länger und die Extras sind um einiges gehaltvoller als bei der Erstauflage. Doch unter technischen Gesichtspunkten kann die Neuauflage überraschenderweise nicht mithalten: Die mächtige DTS-Tonspur wurde leider gekappt und das Bild hat ein wenig an Schärfe verloren. Dafür ist das Bonuspaket locker auf Augenhöhe mit Klassenprimus Herr der Ringe. Inbesondere die knapp 200-minütige Doku auf der ersten Bonus-DVD ist eine perfekte Ergänzung zum Hauptfilm. Amüsant: Regisseur Ridley Scott ist heute immer noch angefressen, dass Gladiator bei der Oscarverleihung zwar zum besten Film gewählt wurde, er selbst in der Regie-Kategorie aber leer ausgegangen ist (die beste Regie ging an Steven Soderberg für Traffic). In einem leicht zu findenden Easter Egg plaudern die Macher übrigens schon über ein mögliches Sequel…
Marcs Filmwertung
Aufgrund der unglaublichen Menge an Extras und der neuen Szenen: Daumen hoch für die Gladiator 3er Box.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Connie Nielsen, Djimon Hounsou, Joaquin Phoenix, Oliver Reed, Richard Harris, Russell Crowe
Musik: Hans Zimmer, Lisa Gerrad
Produzent(en): Branko Lustig, David H. Franzoni, Douglas Wick
