Hautnah

© Sony Pictures Home Entertainment

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Hautnah

Closer

USA 2004

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 100 Min.

Studio: Columbia Pictures

Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment

Filmzine-Review vom 28.07.2005

Als Journalist Dan (Jude Law) ein Buch über die Beziehung zu seiner Freundin Alice (Natalie Portman) veröffentlichen will, verguckt er sich in die Fotografin Anna (Julia Roberts), die für das Autorenfoto zuständig ist. Bei dem als Scherz gedachten Blind Date, das er zwischen Anna und Larry (Clive Owen) arrangiert, funkt es zwischen den beiden. Doch Dan kann Anna nicht vergessen…

Hautnah – Closer erzählt die Geschichte von vier Menschen, die sich betrügen, versöhnen, verlassen, belügen, enttäuschen und angeblich – so behaupten sie zumindest vehement – auch lieben. Dabei scheinen sie eher verliebt in die Liebe oder bestenfalls noch in sich selbst zu sein. Keiner will sich mit dem zufrieden geben, was er hat – alle glauben, in einer anderen Beziehung glücklicher werden zu können. Letztendlich weiß aber offensichtlich keiner von ihnen, was er wirklich will und von einer Partnerschaft erwartet. Paradoxerweise scheinen sie immer ausgerechnet dann besonders viel Wert auf Ehrlichkeit zu legen, nachdem sie den anderen gerade betrogen haben, und erwecken so den Eindruck, nicht aus schlechtem Gewissen ein Geständnis abzulegen, sondern den Partner mit der Wahrheit gezielt verletzen zu wollen. Nachdem dann jeder mal mit jedem in der Kiste war und der Partnertausch für alle Beteiligten doch nicht das hält, was er verspricht, kehrt man schulterzuckend zu den Verflossenen zurück, aber ein Happy End gibt es deshalb noch lange nicht. Was den Film mit dem pessimistischen Unterton sehenswert macht, sind die sehr natürlich agierenden Schauspieler, das dicht gestrickte Drehbuch und die pointierten, ausgefeilten Dialoge. Regisseur Mike Nichols (Die Reifeprüfung) macht es einem wirklich nicht einfach, Sympathien für die vier Egomanen zu entwickeln, und zeichnet ein insgesamt recht deprimierendes Bild der modernen Beziehungslandschaft. Mit der Erkenntnis gegen Ende des Films, dass eine der Figuren von Anfang an nur gelogen hat, versetzt er dem Zuschauer dann den finalen Schlag in die Magengrube.

Mit der DVD-Umsetzung hat man sich leider wenig Mühe gegeben. Außer ein paar Trailern und einem Musikvideo sind keinerlei Extras vorhanden. An Bild und Ton gibt es nichts auszusetzen.

 

Ninas Filmwertung

Pessimistische Studie über Liebe, Lüge und Leidenschaft – nichts für Romantiker.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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