Hell
D 2011
FSK: ab 16 Jahren
Länge: ca. 86 Min.
Studio: Paramount Pictures
Vertrieb: Paramount Pictures
Filmzine-Review vom 07.05.2012
Wir schreiben das Jahr 2016, die Temperatur auf der Erde hat sich um 10°C erwärmt, die Sonne ist zum unbarmherzigen Feind des Menschen geworden. Lebensmittel, Wasser und Benzin sind Mangelware; das Leben, wie wir es kennen, gibt es nicht mehr. Vier Jugendliche machen sich auf den Weg in die Berge, wo es noch Wasser geben soll. Auf einem bayerischen Bauernhof müssen sie einen unfreiwilligen Zwischenstopp einlegen…
Ein Endzeit-Genre-Film aus Deutschland kommt nicht alle Tage daher. Umso erfreulicher ist es, dass Hell sich vor US-Produktionen nicht verstecken muss, sondern sauber produziert und stimmig und spannend inszeniert ist. Ist die erste Hälfte noch eher ScienceFiction-lastig im Stil von The Road, schlägt die zweite Hälfte eher ins Horror-Genre um und verneigt sich in etlichen Szenen ziemlich offensichtlich vor einem gewissen Film über kettensägen-schwingende Texaner. Dabei ist der Hinterwäldler-Plot ebensowenig neu wie die Jeder-ist-sich-selbst-Mentalität, die der Homo sapiens kurz vor dem Weltuntergang an den Tag legt, dennoch ist die emanzipierte Story mit toughen Frauen und männlichen Weicheiern solide Genre-Kost, die mit knackigen 86 Minuten genau die richtige Länge hat. Für die ganz eigene Atmosphäre von Hell sorgen grell überbelichtete, entsättigte und in Sepia getauchte Bilder – wer so eine Sonne hat, braucht keine Zombies mehr. Damit wäre auch das Rätsel um den dennoch zweideutig bleibenden Titel geklärt, denn es mag zwar die Hölle auf Erden sein, doch in erster Linie ist es „hell“, und zwar verdammt hell.
In einem recht ausführliches Making of erzählt Newcomer Tim Fehlbaum von seiner Vision für den Film, für den er Roland Emmerich als ausführenden Produzenten gewinnen konnte.
Ninas Filmwertung
Öko-Dystopie-Horror made in Germany – gelungener Genre-Beitrag zum Thema Endzeitstimmung.
- The Last Showgirl - 10. Juni 2025
- Kneecap - 2. Juni 2025
- Creep - 27. Mai 2025
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Angela Winkler, Hannah Herzsprung, Lars Eidinger, Stipe Erceg
Musik: Lorenz Dangel
Produzent(en): Gabriele Walther, Thomas Wöbke