Life In A Day – Ein Tag auf unserer Erde
GB | USA 2011
FSK: ab 6 Jahren
Länge: ca. 90 Min.
Studio: LG | Scott Free Productions | YouTube
Vertrieb: rapid eye movies
Filmzine-Review vom 06.12.2011
Der 24. Juli 2010 – ein ganz gewöhnlicher Tag. Oder doch nicht? Aus mehreren tausend Stunden Material, das Menschen auf der ganzen Welt nach seinem Aufruf an diesem Tag gedreht und ihm via YouTube zur Verfügung gestellt haben, stellte Kevin Macdonald ein fesselndes Dokument des Lebens auf unserer Erde zusammen. Dabei zeigen gerade die ganz alltäglichen Dinge wie Aufstehen, Zähne putzen, Essen oder zur Toilette gehen die große Bandbreite der Lebenssituationen auf diesem Planeten. Die elementaren Themen wie Liebe & Freundschaft, Geburt, Krankheit & Tod dagegen machen auf eindringliche Weise deutlich, dass für uns alle, egal, wie wir leben, letzten Endes doch die gleichen Dinge wichtig sind…
Angesichts von Heiratsanträgen & Geburten wird schnell klar, dass jeder Tag – und so natürlich auch der 24. Juli 2010 – wohl für irgendjemanden auf der Welt ein ganz besonderer Tag ist. Dass er noch dazu gerade in Deutschland traurige Berühmtheit erlangt hat, wird einem schlagartig wieder bewusst, wenn man die Bilder von tanzenden Ravern in einer engen Unterführung sieht – es war viel Anfang am 24. Juli 2010, bei der Love Parade in Duisburg aber auch leider viel Ende…
Neben der lose eingehaltenen Tageszeiten-Abfolge bilden verschiedene Fragen (wie z.B. \“Was hast Du in Deiner (Hosen-)Tasche?\“ oder \“Wovor hast Du Angst?\“) einen lockeren Rahmen um die vielen häufig sehr intimen Schnipsel aus dem Leben an diesem einen Tag.
Eine bemerkenswerte Leistung von Regisseur Kevin Macdonald und Cutter Joe Walker, deren Verdienst es ist, dass aus einer unfassbaren Menge von Filmmaterial ein solch bewegendes, einmaliges Zeitdokument entstehen konnte.
Angesichts der FSK-Freigabe ab 6 Jahren sei jedoch darauf hingewiesen, dass Life In A Day einige Szenen aus dem echten Leben beinhaltet, die für Kinder nur schwer zu verkraften sein werden: denn auch wenn es sicher nicht verkehrt ist, sich vor Augen zu führen, wo unser viel zu alltäglich gewordenes Fleisch herkommt, hinterlässt etwa die regelrechte Hinrichtung einer Kuh schon beim erwachsenen Zuschauer ein beklemmendes Gefühl.
Katjas Filmwertung
Von Unterschieden und Gemeinsamkeiten: das Leben auf unserer Erde in all seinen Facetten, festgehalten in einem bemerkenswerten und fesselnden Zeitdokument.
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