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Mommy

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Mommy

Kanada 2014

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 139 Min.

Studio: Metafilms | SODEC | Sons of Manual | Super Écran | Téléfilm Canada

Vertrieb: Studiocanal

Filmzine-Review vom 28.05.2015

Der 15-jährige Steve (Antoine-Olivier Pilon) bringt seine Umwelt mit seiner unkontrollierbaren Energie und extremen Gewaltausbrüchen an ihre Grenzen. Nachdem diverse therapeutische Institutionen bereits aufgegeben haben, ist seine Mutter Diane (Anne Dorval) die letzte, die ihn noch stützt. Als sie kaum noch weiter weiß, bekommt sie unverhofft Unterstützung von der stillen Nachbarin Kyla (Suzanne Clément).

Vom jungen kanadischen Regisseur Xavier Dolan wissen wir schon, dass er ein Faible für schwierige Themen und ein Händchen für ganz besondere Filme hat. Sein neuestes Werk Mommy ist wie ein emotionaler Orkan, der über den Zuschauer hinwegfegt und ihn atemlos, tief berührt und schwer beeindruckt zurücklässt. Dazu tragen die intensiven Bilder, ein paar außergewöhnliche cinematographische Kniffe und ein atmosphärischer Musikscore ebenso bei wie die einfach überwältigenden Schauspielleistungen. Neben den beiden nahezu gegensätzlichen, aber auf ihre Weise jeweils überaus starken Frauen hinterlässt vor allem Antoine-Olivier Pilon einen bleibenden Eindruck. Die Energie, mit der er über den Bildschirm fegt, ist atemberaubend – und die physische Präsenz, mit der er seinen komplexen und vielschichtigen Charakter verkörpert, ebenso. Was seine Darsteller können, wusste Dolan im Übrigen schon länger: Mit allen Dreien hat er auch in vorherigen Filmen bereits zusammengearbeitet.

Wenn Ihr den Film startet, nicht wundern – Eure Bildformat-Funktionen sind richtig eingestellt. Mommy ist ganz bewusst – und wie übrigens auch schon Laurence Anyways – im quadratischen 1:1-Format gedreht. Das ist einen Moment lang gewöhnungsbedürftig, entfaltet seine Wirkung aber spätestens in den intensiven Close Ups auf die Charaktere. Und ist ganz nebenbei zentrales Element einiger der stärksten Gänsehautmomente des Films. Aber das solltet Ihr Euch einfach selber anschauen.

Ach so, eine Anmerkung noch für die frankophilen Synchronisationsverweigerer unter Euch: Der Film ist auf Französisch, ja, schon. Trotzdem werdet Ihr selbst mit äußerst soliden Französischkenntnissen schnell ins Untertitel-Menü springen. Denn von klassischem Französisch ist der Soziolekt, in dem Steve und Diane sich hier austoben, noch deutlich weiter entfernt als Kanada von der Ile-de-France…

In den Extras gibt es diverse spannende Interviews und einige unveröffentlichte bzw. erweiterte Szenen zu sehen. Durchaus sehenswert, weil äußerst bewegend und inspirierend, ist auch die Dankesrede von Regisseur Xavier Dolan anlässlich der Auszeichnung mit dem Jury-Preis in Cannes.

Katjas Filmwertung

Ein emotionaler Orkan von einem Film. Gewaltig, stürmisch und atemberaubend.

Katja

Katja

Originalton-Verfechterin, Fantasy- und Serien-Fan. Schaut gerne spanische und französische Filme, um den Kopf ein-, sowie auch mal Bollywood und gute RomComs, um ihn auszuschalten.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Studiocanal kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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