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Pelikanblut

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Pelikanblut

D 2019

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 127 Min.

Vertrieb: LEONINE

Filmzine-Review vom 08.04.2021

Auf ihrem Pferdehof trainiert Wiebke (Nina Hoss) Pferde für die Polizeiarbeit. Doch nicht nur zu Tieren hat sie einen guten Draht – sie und ihre Adoptivtochter Nicolina sind ein Herz und eine Seele. Weil alles so gut läuft, beschließt Wiebke, noch ein zweites Kind aus Bulgarien zu adoptieren. Mit der kleinen Raya holt sie sich jedoch ein tief traumatisiertes Mädchen mit schweren psychologischen Problemen ins Haus, das die Familienidylle zu zerstören droht. Doch Wiebke will Raya um keinen Preis aufgeben…

So recht passt Pelikanblut in keine Schublade. Der in der Vermarktung angekündigte Horror-Anteil jedenfalls ist verschwindend gering. Vielmehr ist es ein mitunter düsteres Drama, das seine Figuren in einer Spirale aus Irrationalität, Egoismus und Verzweiflung eskalieren lässt. Eine Spirale, die letzendlich mit schwarzer Magie und einem aufgespießten Pferdekopf durchbrochen wird. Man ahnt, dass die gut sichtbare Narbe in Wiebkes Gesicht (die nie thematisiert wird) sie zu der Person gemacht hat, die sie heute ist. Sie lässt niemanden an sich ran, ist störrisch und unbeirrt, macht einfach ihr Ding. Im weiteren Verlauf der Handlung wird ihr Verhalten allerdings immer weniger nachvollziehbar und hier hat es der Film manchmal schwer, den Zuschauer bei der Stange zu halten. Auch, weil Regisseurin Katrin Grebbe keine Angst vor unbequemen Situationen hat. Wiebkes Entscheidungen sind fragwürdig bis unvernünftig, aber Nina Hoss agiert furios und wild entschlossen bis in die Haarspitzen und verleiht ihrer Figur damit die nötige Glaubwürdigkeit. Die beiden Kinderdarstellerinnen leisten ebenfalls ganze Arbeit, vor allem die 5-jährige Katerina Lipovska spielt den Wechsel zwischen schutzbedürftigem Mädchen und mitunter grausamem Satansbraten mit beängstigender Intensität.

 

Blu-ray Extras:

    • Trailer zum Film
    • Trailer zu 5 weiteren Titeln
    • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

Kontrovers und unbequem – so sieht man den deutschen Film gern.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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