Requiem For A Dream

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Requiem For A Dream

USA 2000

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 101 Min.

Studio: Artisan Entertainment

Vertrieb: Highlight

Filmzine-Review vom 16.12.2011

Sarah Goldfarb (Ellen Burstyn) ist eine einsame alte Frau, die den Großteil ihrer Zeit vor der Glotze verbringt. Für einen möglichen Fernsehauftritt will Sarah unbedingt ein paar überschüssige Pfunde abnehmen und lässt sich Diätpillen verschreiben. Derweil halten sich ihr Sohn Harry (Jared Leto) und sein Kumpel Tyrone (Marlon Wayans) mit kleineren Drogengeschäften über Wasser. Nach anfänglichen Erfolgen träumt Harry vom gemeinsamen Ausstieg mit seiner Freundin Marian (Jennifer Connelly)…

Von Zeit zu Zeit gibt es immer wieder Filme, die einen beeindrucken, aufwühlen und weit über das Ende hinaus beschäftigen. In diese Kategorie fallen Werke wie Fight Club oder aber Donnie Darko. Auch Requiem For A Dream ist eindeutig ein Film dieses Kalibers. Regisseur Darren Aronofsky, der unlängst für Black Swan für den Oscar nominiert worden ist, schuf den wahrscheinlich ultimativen filmischen Faustschlag in Sachen Drogenmißbrauch. Die Story, die auf einer Erzählung des inzwischen verstorbenen Hubert Selby Jr. (\“Last Exit Brooklyn\“) basiert, folgt dem unaufhaltsamen Abstieg von vier süchtigen Menschen. Dabei wird weder mit Szenen der Ekstase noch mit dem Elend und dem unvermeidlichen Abstieg als Konsequenz der Drogensucht gespart. Ohne den moralischen Zeigefinger zu schwenken, verwirft Requiem For A Dream die illusorische Idee von der Freiheit durch Drogen und macht das auch für den Zuschauer immer wieder schmerzhaft spürbar. Schauspielerisch dominiert Ellen Burstyn, die in der Rolle der Sarah Goldfarb bis an die physischen und psychischen Schmerzgrenzen geht und eigentlich den Oscar verdient gehabt hätte. Auch die jüngeren Darsteller schlagen sich beachtlich, Jared Leto (Fight Club), Jennifer Connelly und Marlon Wayons (weit weg vom Scary Movie-Klamauk) spielen ihre Sucht und ihren Verfall extrem glaubwürdig, ohne dabei auf die Tränendrüse zu drücken. Stilistisch geht Regisseur Aronofsky an die Grenze des Machbaren und bereichert den Film mit einer fast einzigartigen kreativen Vielfalt an Kameraeinstellungen, Schnitttechniken (Zeitraffer, Zeitlupe, Split Screen) und Sounddesign. Besonders interessant ist die sogenannte Hip Hop-Montage, bei der Aronofsky einzelne Bilder und Geräusche miteinander sampelt und somit verblüffende Wirkungen erzielt. In anderen Einstellungen ist die Kamera direkt am Körper der Schauspieler montiert und bewirkt eine unmittelbare Nähe zum Geschehen. All diese Techniken erzeugen aber glücklicherweise kein MTV-Feeling, sondern verdeutlichen und verstärken den Teufelskreislauf der Drogenjunkies. Der Musikscore von Clint Mansell (zusammen mit dem Kronos Quartett) ist die perfekte Untermalung dieses filmischen Höllentrips.

Die Blu-ray-Umsetzung des Kultfilms reißt zwar keine Bäume aus, kann sich aber hören und sehen lassen. Sämtliche Extras der Premium Edition-DVD wurden übernommen, es fehlen aber weiterhin die beiden Audiokommentare der US-Disc. Das Bild profitiert deutlich von der höheren Auflösung und bringt die Kameraarbeit von Matthew Libatique wirkungsvoll zur Geltung. Auch der Ton-HD (Deutsch und Englisch) ist mitunter richtig mitreißend und peitscht den hochemtionalen Soundtrack durch alle Kanäle.

 

Marcs Filmwertung

Solide Blu-ray-Umsetzung des intensiven Kultstreifens von Darren Aronofsky.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Highlight kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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