The Dark Side Of Hypnotic World Of Goa
D 2003
FSK: ab 6 Jahren
Länge: ca. 110 Min.
Studio: Coolmusic
Vertrieb: Warner Vision
Filmzine-Review vom 05.04.2003
Man nehme eine ordentliche Portion Esoterik, eine handvoll quietschbunter Computeranimationen, eine Buddha-Statue, gebe alles in einen bewusstseins-erweiternden Synthesizer beliebiger Herkunft, rühre gut um – und fertig ist ein neuer Musikstil. Trotz modernen Gewands deutlich als Ableger des klassischen Trance erkennbar, kombiniert ‚Goa‘ dabei mit Vorliebe asiatische Ethnoklänge und bekannte Hippie-Moods zu sphärischen Synthietracks.
Die Anfang des Jahres erschienene DVD The Dark Side Of Hypnotic World Of Goa präsentiert nach eigenen Angaben die dunkelsten und pychedelischsten Songs der gleichnamigen bereits fünf Volumes umfassenden CD-Serie. Visuell fallen die neun Tracks allerdings mehr durch ein nicht enden wollendes Fest der Farben und Fraktale als durch eine besonders dunkle Stimmung auf. Die größtenteils äußerst schlichten Videos erinnern mit ihren wirbelnden Regenbogen-Logarithmen fast schon an Grafikdemos oder Mediaplayer-PlugIns und lassen die Stärken der Scheibe klar im akustischen Bereich suchen.
Und tatsächlich: für Freunde non-kommerzieller Trancemusik bietet die Compilation eine durchaus interessante Fundgrube. So heizen Solar Zombie mit „In The Night Of Time“ gleich zu Beginn kräftig ein. Weitere gute Stücke sind „Arabian Wave“ von Yoni und „Electric Sahara“ von den Prophets Of Psycho. Mit Blick auf die Dark Side lässt allerdings allein der letzte Clip „Phallus Dei“ von den Classic Robots mit seinen choralen Gesängen und einer schmutzigen E-Gitarre aus den Tiefen des Samplers versöhnlich dunkle Klänge aufkommen.
Der 5.1-Remix ist bei allen Tracks gelungen und liefert eine überzeugende räumliche Sounddecke ab. Im Bonuspart lockt, neben einigen vertonten Slide-Shows, ein Live-Auftritt der Szene-Legenden von Canda, Cool & Raman, der aufgrund seiner desaströsen, scheppernden Akustik jedoch nur für echte Fans interessant sein dürfte. Enttäuschend bleiben außerdem die mit knapp eineinviertel Stunden erschreckend kurze Laufzeit des Main-Features und das ingesamt auffällig simple sowie wenig praktikable Menü.
Mikes Filmwertung
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