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The Walk

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The Walk

 

USA 2015

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 123 Min.

Studio: TriStar Productions

Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment

Filmzine-Review vom 28.02.2016

New York 1974. Noch vor der offiziellen Eröffnung des World Trade Centers spannt der Franzose Philippe Petit (Joseph Gordon-Levitt) ein Drahtseil zwischen den beiden Türmen. Am 7. August balanciert er ohne Sicherung in über 400 Metern Höhe von einem Turm zum anderen. Der spektakuläre Coup sollte das Highlight seiner Hochseilartistenkarriere werden…

Wäre es nicht eine wahre Geschichte, man könnte die Aktion glatt als unrealistische Hirnrissigkeit abtun. Dort oben muss es doch irre windig und eisig kalt sein – wie soll dieses Vorhaben überhaupt menschenmöglich sein? Bereits 2008 erschien mit Man on Wire eine Dokumentation über den irrwitzigen Drahtseilakt, den Petit über 6 Jahre lang akribisch vorbereitete. Vielleicht war daher die Motivation, sich die Geschichte noch einmal vorspielen zu lassen, allgemein nicht so hoch und somit der Grund für den eher verhaltenen Erfolg von The Walk an den Kinokassen. Dabei ist Robert Zemeckis (Forest Gump, Zurück in die Zukunft) natürlich ein begnadeter Geschichtenerzähler und es gelingt ihm mühelos, die Faszination für das Unterfangen neu zu entfachen, als hätte man es noch nie gesehen. Joseph Gordon-Levitt moderiert dabei von der Fackel-Plattform der Freiheitsstatue aus direkt in die Kamera und erzählt die Entstehung und die Umsetzung der Idee auch aus dem Off. Der französische Akzent gelingt ihm übrigens ganz hervorragend und man hat sich schneller daran gewöhnt, als man im ersten Moment annehmen sollte. Die Vorgeschichte in Frankreich nimmt einigermaßen viel Zeit in Anspruch – mit der Übersiedelung nach New York nimmt die Story dann gewaltig an Fahrt auf und Zemeckis inszeniert die Vorbereitungen wie einen Gangster-Coup à la Ocean’s Eleven. Jahrelang beobachteten, fotografierten, filmten, protokollierten und skizzierten Petit und seine Helfer die tagtäglichen Abläufe auf der Twin Tower-Baustelle, um sich umfassend über die Gegebenheiten zu informieren, den optimalen Zeitpunkt zu wählen und sich vor allem nicht erwischen zu lassen. Zemeckis gelingt aber nicht nur eine spannende Inszenierung, bei der einem ganz schön die Füße kribbeln und die Hände schwitzen, sondern er kreiert auch eine würdevolle Liebeserklärung an das World Trade Center, die in der Schlussszene für Gänsehaut sorgt.

Eindeutig ist The Walk einer von wenigen Filmen, die von einer 3D-Umsetzung profitieren. Gerade die zweite Hälfte gewinnt durch die Räumlichkeit erheblich, doch auch das Bild der 2D-Fassung ist so erstklassig, dass sich nicht schwindelfreien Zuschauern auch so der Magen umdreht. Gorden-Levitt bekam Seiltanzunterricht bei Monsieur Petit höchstpersönlich, wie man in den Extras erfährt.

 

 

Ninas Filmwertung

Schwindelerregende Verfilmung des spektakulärsten Drahtseilakts der Welt und eine wunderschöne Liebeserklärung an das World Trade Center.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Sony Pictures Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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