Thirteen Days (2 DVD-Set)

© Kinowelt Home Entertainment

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Thirteen Days (2 DVD-Set)

USA 2000

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 140 Min.

Studio: New Line Cinema

Vertrieb: Kinowelt Home Entertainment

Filmzine-Review vom 19.12.2001

Im Oktober 1962 entdecken amerikanische Aufklärungsflugzeuge auf Kuba eine Vielzahl von Abschussrampen und nuklearen Raketen aus der Sowjetunion. Planen die Sowjets tatsächlich einen nuklearen Erstschlag auf die USA oder handelt es sich nur um eine gezielte Provokation? Präsident Kennedy (Bruce Greenwood) und seine Berater stehen unter Druck und müssen reagieren…

Die Kuba-Krise markierte Anfang der sechziger Jahre den Höhepunkt des Kalten Krieges. Die beiden Supermächte USA und Sowjetunion befanden sich auf offenem Konfrontationskurs und steuerten mit großen Schritten auf den 3.Weltkrieg zu. Wie es dazu kam und wie der fast unausweichliche Atomkrieg doch noch verhindert werden konnte, davon erzählt Roger Donaldsons Polit-Drama Thirteen Days. Donaldson, sonst eher immer ein Kandidat für solide, aber nicht weiter bemerkenswerte Hollywoodprodukte (Volcano, Species), rekonstruierte die dramatischen Ereignisse mit akribischem Aufwand und feinem Gespür für Authentizität. Dass die Geschehnisse aus der Sicht der amerikanischen Geschichtsschreibung betrachtet werden, war bei diesem Projekt natürlich abzusehen. Aber Thirteen Days bemüht sich stets, fair zu bleiben und verteufelt glücklicherweise nicht die sowjetische Seite. Der Großteil der Handlung spielt sich in den nachgebauten Korridoren und Besprechungszimmern des Weißen Hauses ab. Hier geraten verschiedene Interessengruppen aneinander, werden mögliche Szenarios durchgespielt und weltpolitisch bedeutsame Entscheidungen getroffen, in deren Mittelpunkt der charismatische John F. Kennedy einen kühlen Kopf bewahren muss. Dargestellt wird JFK von Bruce Greenwood, dieser sieht dem berühmten US-Präsidenten zwar nur bedingt ähnlich, hat sich dafür aber dessen Gestik und Akzent perfekt angeeignet und hinterlässt den nachhaltigsten Eindruck. Kevin Costner ist in einer für ihn typischen Rolle als Kennedy-Berater Kenneth O’Donnell zu sehen. O’Donnell, der als eine Art Leitfaden durch die Handlung führt, ist einer der wenigen Schwachpunkte des Films, da sein enormer Einfluss auf die Entscheidungen des Präsidenten relativ unglaubwürdig erscheint. Abgesehen von diesem kleinen Manko ist Thirteen Days ein Lehrbeispiel für spannende Zeitgeschichte, das nicht nur für Politik-und Geschichtsstudenten von großem Interesse sein dürfte.

Kinowelt hat glücklicherweise die gigantische Ausstattung der Code 1-Version von Thirteen Days in die Code 2-Veröffentlichung übernommen. Der sogenannte Infinifilm-Modus (direkter Zugriff auf die Features während des Films) fällt zwar weg, dafür gibt es aber eine angemessene zweite Bonus-DVD. Diverse historische Dokumentationen und Kommentarspuren sorgen für den nötigen historischen Durchblick. Angesichts der bombastischen Specials hat man die technischen Aspekte etwas außer Acht gelassen. Der Bildtransfer ist insgesamt zu weich und nicht besonders reich an Details. Zusätzlich zum 5.1-Sound gibt es noch eine deutsche DTS-Tonspur, die sich aber nur geringfügig unterscheidet und angesichts der Dialoglastigkeit des Films keine außergewöhnlichen Akzente setzt.

 

Marcs Filmwertung

Packende Geschichtsstunde rund um die Kuba-Krise.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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