15 Minutes

© Kinowelt Home Entertainment

© Kinowelt Home Entertainment

15 Minutes

USA 2001

FSK: ab 18 Jahren

Länge: ca. 116 Min.

Studio: New Line Cinema

Vertrieb: Kinowelt Home Entertainment

Filmzine-Review vom 02.01.2002

Mit einem perfiden Plan möchten zwei Osteuropäer in New York ihren amerikanischen Traum ausleben: auf Video aufgenommene Mordtaten wollen die beiden gegen Bares an den TV-Moderator Harding (Kelsey Grammar) verkaufen. Die lokale Polizeilegende Eddie Flemming (Robert De Niro) und der junge Brandschutzexperte Jordy Warsaw (Edward Burns) nehmen den die Verfolgung auf…

Spätestens seit der nationalen Hysterie um den ehemaligen Football-Star O.J. Simpson im Jahr 1994 hat sich Amerikas Medienlandschaft nachhaltig geändert. „Crime Pays“ wurde zum Leitspruch vieler Nachrichtensendungen und brachte den Fernsehzuschauern Tag für Tag neue, mit möglichst viel Gewalt garnierte Sensationsstories in das heimische Wohnzimmer. John Herzfelds 15 Minutes (eine Anspielung auf Andy Warhols berühmtes Zitat) macht genau diese Obsession zum Thema und geht zumindest inhaltlich einen ähnlichen Weg wie Oliver Stones Natural Born Killers. Allerdings verzichtet Herzfeld im Gegensatz zum Kollegen Stone auf visuelle Eskapaden und inszenierte seine Medienschelte im Stile eines geradlinigen Copthrillers in den Straßen von New York. Der satirische Ansatz des Films erscheint allerdings relativ unglaubwürdig, da der Film letztendlich die Zustände, die er zu kritisieren vorgibt, mit einigen Gewalt-/Sexszenen geradezu genussvoll ausschlachtet. Als harter Thriller mit einer gehörigen Portion Zynismus funktioniert der Film allemal. De Niro spielt einmal mehr den typischen New Yorker Ermittler und wertet mit seiner Präsenz auch diesen Film mühelos auf. Edward Burns (Der Soldat James Ryan) beweist hingegen, dass er einen Film durchaus in der Hauptrolle tragen kann, selbst wenn sein Partner Robert De Niro heißt.

Die von Kinowelt herausgebrachte DVD wurde technisch ansprechend umgesetzt. Das anamorphe Widescreenbild ist farblich brillant und gestochen scharf, Fehler sind kaum zu erkennen. Die Tonspur gefällt mit einem dynamischen 5.1 Mix, insbesondere der Tiefbass-Kanal wird gut beschäftigt. Einen Abzug gibt es aber wieder einmal für die nicht ausblendbaren deutschen Untertitel in der Originalversion. Herausragend in Qualität und Quantität sind die Extras, die fast 1:1 von der Code 1-DVD übernommen worden sind. Neben dem Audiokommentar mit Regisseur Herzfeld sind besonders die zwei Dokumentationen reizvoll. Hier kommt u.a. der schmierige Talkmaster Jerry Springer zu Wort und rechtfertigt seine berühmt-berüchtigte Show mit peinlichen Floskeln.

 

Marcs Filmwertung

Harte US-Medienschelte mit einem gut aufgelegten De Niro.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

Alle Reviews anschauen

Leserwertung

Eure Leserwertung:

Cast & Crew

Share This Post On

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert