Beginner – Die derbste Band der Welt

© Universal Music

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Beginner – Die derbste Band der Welt

D 2004

FSK: ab 6 Jahren

Länge: ca. 321 Min.

Vertrieb: Universal Music

Filmzine-Review vom 15.12.2004

„Die Welt bekommt, was sie verdient“, so die plakative Ankündigung zum DVD-Debüt der Beginner, denn Die derbste Band der Welt feiert 13 Jahre Wahnsinn. Da Tiefstapeln nicht gerade zur Grundausbildung eines HipHoppers gehört, müssen solch vollmundige Versprechen ja erst mal nichts bedeuten. Aber Jan Eißfeldt, Denyo 77 und DJ Mad schießen mit ihrem DVD-Einstand tatsächlich den Vogel ab.

In mehr als fünf Stunden Gesamtlaufzeit präsentieren die Beginner eine mit viel Liebe zum Detail zusammengestellte Retrospektive der dreizehnjährigen Bandgeschichte, die gänzlich ohne gähnende Selbstbeweihräucherung auskommt, sondern sich mit offenem Blick auch immer der deutschen HipHop-Geschichte widmet. Auf der ersten Scheibe der Doppel-DVD warten 14 unkonventionelle und durchweg sehenswerte Beginner-Videos in satter Stereoabmischung, die, wo immer Material zur Verfügung stand, um Multiangle-Features, Audiokommentare, Diashows oder Making Of’s ergänzt wurden. In der namensgebenden Doku Die derbste Band der Welt gibt’s außerdem seltene Studio- und Liveaufnahmen (DJ Mad wurde aufgrund einer absurden Laune der Natur mit einer Videokamera an der rechten Hand geboren und fungiert so als zuverlässiger Lieferant für rare bewegte Bilder um die so mancher Chronist die Band offen beneiden dürfte) sowie Interviews mit Wegbegleitern wie Torch, Dynamite Deluxe, Main Concept oder dem noch vor dem großen Erfolgsalbum „Bambule“ ausgestiegenen vierten Beginner Platin Mardin.

Als Mainfeature auf Disc Zwei begleiten wir das Hamburger Trio auf ein Konzert in der „Großen Freiheit“ Ende 2003. Trotz der dank Rauschschwaden und Gegenlicht teils mäßigen Sicht erfreuen die ausgefallenen Kamerapositionen und -führungen auch anspruchsvolle Augen. Gepaart mit der exzellenten räumlichen Abmischung via DD 5.1 ergibt sich so ein klassisches „mittendrin, statt nur dabei“-Gefühl. Schade nur, dass der derbe, bassfreundliche Sound der Studioaufnahmen beim Weg auf die Bühne dennoch deutlich an Bauchfeeling verliert. Das halbstündige Feature „On the Road“ ergänzt die Liveshow der Blast Action Heroes-Tour um exklusive und unterhaltsame Einblicke hinter die Kulissen. Stimmig abgerundet wird die Scheibe durch ein amüsantes mit „Gag in Town“ betiteltes Sammelbecken für (Zitat) „Gimmicks, Snippets und Spackenkram“.

Nicht perfekt, aber nahe dran! Diesen HipHop-Trip sollten sich weder Musikbesessene noch selbsterklärte Alleshörer entgehen lassen – die Beginner zeigen wie’s geht und – hier schließt sich der Kreis – geben der Welt sogar deutlich mehr, als sie verdient hätte…

 

Mikes Filmwertung

Derb as derb can be: 13 Jahre Band- und deutsche HipHop-Geschichte, meisterlich intoniert und inszeniert.

Mike

Mike

Serien-Gucker und Doku-Reviewer. Mit einem Faible für deutsche Filme und britischen Humor.

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Interpret:
Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Universal Music kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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