Der Exorzismus von Emily Rose (Special Edition Uncut)

© Sony Pictures Home Entertainment

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Der Exorzismus von Emily Rose (Special Edition Uncut)

The Exorcism of Emily Rose

USA 2005

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 116 Min.

Studio: Lakeshore Entertainment

Vertrieb: Sony Pictures Home Entertainment

Filmzine-Review vom 21.05.2006

Emily Rose (Jennifer Carpenter) scheint der Umzug auf den College-Campus nicht gut zu bekommen, sie entwickelt verstörende Halluzinationen, die sie immer mehr in Panik verfallen lassen und Pater Moore (Tom Wilkinson), einen guten Freund ihrer religiösen Eltern, zu der Annahme bringen, Emily sei von Dämonen besessen. Auf sein Anraten setzt sie die Psychopharmaka, die ihr die Ärzte verschrieben haben, ab und lässt sich auf einen Exorzismus ein…

Scott Derrickson stützte sich für seinen Film lose auf die wahre Geschichte der Deutschen Anneliese Michel – dem bis heute einzigen Fall von Besessenheit, der von der katholischen Kirche anerkannt wurde. Auch hier mussten sich Angehörige und Geistliche vor Gericht wegen fahrlässiger Tötung verantworten und den Konflikt zwischen medizinischen Tatsachen und Glaubensfragen austragen. Wer bei Der Exorzismus von Emily Rose einen furchteinflößenden Schocker ähnlich dem unerreichten Exorzist von 1973 erwartet, den sowohl Cover als auch Trailer nahelegen möchten, sollte sich im Klaren darüber sein, dass es sich hier vielmehr um ein Gerichtsdrama mit ‚dämonischen‘ Flashbacks handelt. Im Vordergrund stehen die Verhandlungen, bei denen Pater Moore die Jury von der Besessenheit seines Schützlings überzeugen und die Diagnose der Ärzte, die auf Psychose mit Hang zur Epilepsie lautet, widerlegen muss. Ein kompliziertes Unterfangen, denn Beweise für eine Glaubensansicht sind bekanntlich schwer anzuführen, und so konzentriert sich der Film auf genau diesen Konflikt. Die Rückblenden, die den Krankheits- oder Besessenheitsverlauf Emilys und letztendlich auch den Exorzismus zeigen, sind dabei eine willkommene Abwechslung, können beim Zuschauer aber längst nicht den gleichen Angst-Effekt erzielen, der einen bei oben erwähntem Referenzwerk noch mit eingeschaltetem Licht schlafen ließ.

Weitere Hintergrund-Infos bietet die 20-minütige Doku „Von der wahren Geschichte zum Skript zum Film“, dort erfährt man, mit welchen dramaturgischen Mitteln die Tatsachen ausgeschmückt wurden, was hinzugedichtet wurde und inwiefern man sich an den wahren Fall gehalten hat. Regisseur Scott Derrickson spricht außerdem noch einen Audiokommentar, dem man deutsche Untertitel zuschalten kann.

 

Ninas Filmwertung

Passabler Mix aus Gerichts-Thriller mit Exorzismus-Einlage.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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