Der Tod und das Mädchen

© Concorde Home Entertainment

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Der Tod und das Mädchen

Death and the Maiden

USA | GB | Frankreich 1994

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 99 Min.

Studio: Studio Canal | Capitol Films

Vertrieb: Concorde Home Entertainment

Filmzine-Review vom 30.01.2003

Ein Land in Südamerika, nach dem Ende der Diktatur. Paulina Escobar (Sigourney Weaver) lebt in völliger Abgeschiedenheit mit ihrem Mann Gerardo (Stuart Wilson), einem aufstrebenden Anwalt. Als Gerardo nach einer Autopanne einen hilfsbereiten Fremden (Ben Kingsley) mit nach Hause bringt, glaubt Paulina jenen Arzt wiederzuerkennen, der sie vor 15 Jahren gefoltert und missbraucht hat. Obwohl sie keine handfesten Beweise hat, versucht Paulina mit Gewaltanwendung ein Geständnis zu erzwingen…

Ariel Dorfmans Theaterstück Der Tod und das Mädchen gehört nach wie vor zu den weltweit meist gespielten Dramen unserer Zeit und wurde schon in über 30 Sprachen übersetzt. Regisseur Roman Polanski blieb der Vorlage in weiten Teilen treu und begrenzte die Geschehnisse auf einen Ort und eine Nacht. Dieser taktische Zug erweist sich durch den daraus resultierenden stetig steigenden Spannungsbogen als Volltreffer. Im Verlauf der Handlung rückt die Kamera immer näher an die drei Akteure und psychologisiert das Szenario dadurch zusätzlich. Die Frage, ob der eloquente Arzt tatsächlich der Folterer von Paulina war, zieht den Zuschauer bis zum Ende in den Bann. Dass der Film so gut funktioniert, ist in erster Linie natürlich ein Verdienst der Schauspieler: Sigourney Weaver und Ben Kingsley (Ghandi) gehen in ihren Rollen buchstäblich an die Schmerzgrenzen und zeigen eine darstellerische Tour de Force.

Technisch ist die DVD alles andere als ein Leckerbissen. Besonders enttäuschend präsentiert sich das ganz schwache und von Artefakten durchsetzte Bild. Der centerlastige Ton ist auch nicht gerade eine Offenbarung und liegt zudem nur in der deutschen Fassung im 5.1-Sound vor. Selbst die Filmmusik klingt über weite Strecke verzerrt. Die Bonusmaterialien (Trailer, Texttafeln, Fotogalerie) bieten ebenfalls nur Sparprogramm und laden kaum zum Verweilen ein.

 

Marcs Filmwertung

Fesselndes Kammerspiel um Schuld und Sühne.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Cast & Crew

Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Concorde Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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