Herr Figo und das Geheimnis der Perlenfabrik
El Ratón Pérez
Spanien | Argentinien 2006
FSK: ohne Altersbegrenzung
Länge: ca. 91 Min.
Studio: Castelao Producciones | Filmax Animation | Patagonik Film Group
Vertrieb: e-m-s
Filmzine-Review vom 22.09.2008
Was hierzulande die Zahnfee erledigt, ist in weiten Teilen der spanischen Welt „Ratón Pérez“, einer kleinen Maus, vorbehalten.
Die argentinisch-spanische Koproduktion Herr Figo und das Geheimnis der Perlenfabrik erzählt die Geschichte des Zahnmäuserichs Figo, der während eines Einsatzes bei der kleinen Lucia einem Komplott zum Opfer fällt und entführt wird. Nachdem ihr Milchzahn über Nacht unter dem Kopfkissen zwar verschwunden ist, sie im Gegenzug aber nicht die übliche Geldmünze vorfindet, ahnt Lucia, dass irgendetwas nicht stimmt und macht sich gemeinsam mit ihrem Cousin Ramiro auf die Suche nach Herrn Figo und seinen geheimnisvollen Perlen…
Keine Frage, die filmischen Parallelen zu Rob Minkoffs Stuart Little sind nicht zu übersehen. Wie im amerikanischen Vorbild verbindet auch Herr Figo und das Geheimnis der Perlenfabrik verschiedene Tricktechniken miteinander und webt die computeranimierten Nager geschickt in ein reales Umfeld ein. Was Detaillierung und Qualität der Animationen angeht, kann die Produktion dabei sicherlich nicht in der ersten digitalen Liga mitspielen – dem Film als solchen schadet dies gleichwohl nicht. Im Gegenteil, Herr Figo überzeugte nicht nur die Juroren des spanischen „Goya“ in der Kategorie Bester Animationsfilm sondern gewann auch einen „Lucas“ auf dem gleichnamigen internationalen Kinderfilmfestival.
Mit seiner einfachen und unpathetisch präsentierten Botschaft, einem liebevollen Plädoyer an das Bewahren der Kindheit und deren Phantasie, trägt Herr Figo und das Geheimnis der Perlenfabrik zu Recht das Prädikat „besonders wertvoll“ der Filmbewertungsstelle Wiesbaden.
Der uneingeschränkt große Wurf in Sachen Kinderfilm gelingt dennoch nicht. Zu gering der Innovationscharakter, zu holprig der Erzählfluss, zu durchschnittlich die technische Umsetzung. Möglich, dass diese Faktoren in der sehr gut klingenden spanischen Originalfassung noch weiter in den Hintergrund treten – in der deutschen Synchronisation fallen sie, zumindest dem älteren Betrachter, jedoch immer mal wieder störend ins Auge.
Mikes Filmwertung
Kleine Zahnfee mit Schwanz und Schnurrbarthaaren: actionreich inszeniertes modernes Märchen, liebevoll und kindgerecht erzählt.
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Alejandro Awada, Ana María Orozco, Delfina Varni, Fabián Mazzei, Mariano Chiesa, Nicolas Torcanowsky, Rolly Serrano
Musik: Daniel Goldberg
Produzent(en): Pablo Bossi