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Shorta

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Shorta: Das Gesetz der Straße

Dänemark 2020

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 118 Min.

Vertrieb: Koch Films

Filmzine-Review vom 03.06.2021

In dem dänischen Vorstadt-Ghetto Svalegarden in der Nähe von Kopenhagen ist die Stimmung auf dem Siedepunkt, nachdem ein jugendlicher Bewohner nach Polizeimisshandlung gestorben ist. Auf die beiden ungleichen Polizisten Jens Høyer (Simon Sears) und Mike Andersen (Jacob Lohmann) wartet Schwerstarbeit, denn genau in dem Problemviertel gehen sie auf Streife und nehmen den jungen Unruhestifter Amos (Tarek Zayat) fest. Doch die Situation eskaliert und das Duo ist innerhalb der riesigen Wohnsiedlung von der Außenwelt praktisch abgeschnitten…

In dem explosiven Thriller Shorta (dem arabischen Wort für „Polizei“) gibt schon die Eröffnungseinstellung – eine Nahaufnahme eines schwarzen Jungen, der darum kämpft, einen Würgegriff der Polizisten zu überleben –, den rauen, unversöhnlichen Ton vor. Die beiden Regisseure Federik Louis Hviid und Anders Olholm entwerfen ein bedrückendes Szenario in einem Kopenhagener Vorstadtghetto, das aber genauso gut in den Banlieus von Paris oder in fast jeder Großstadt in den USA spielen könnte, nur eben dass die Cops hier VW Passat fahren und die Polizei „Politi“ heißt. Mittendrin gefangen sind zwei unterschiedliche Polizisten in einer Zweck-Partnerschaft: der bullige, offen rassistische Mike, der jeden schikaniert, dessen Hautfarbe dunkler ist als seine eigene, und der jüngere, etwas anständigere Jens. Eine Kombination, die ein bisschen an den modernen Genreklassiker Training Day erinnert, wenngleich die anfangs etwas simple Gut-Böse-Charakterzeichnung im Verlauf der Handlung aufgebrochen wird. Die präzise und wuchtige Inszenierung setzt bis zum fast schon erwartungsgemäß bitteren Ende mit greller Beleuchtung und gewollt steilen Kontrasten auf eindringliche Bilder der eskalierenden Konfrontation zwischen den beiden Polizisten und den Svalegarden-Bewohnern.

 

Blu-ray Extras:

    • Trailer zum Film

 

Marcs Filmwertung

Harter Mix aus urbanem Cop-Thriller und düsterer Sozialstudie.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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