Sonne und Beton

© Constantin Film

Sonne und Beton

D 2023

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 119 Min.

Vertrieb: Highlight/Constantin Film

VÖ-Datum: 17.08.2023

Filmzine-Review vom 18.08.2023

Berlin Gropiusstadt, der Hitzesommer 2003. Als sie Gras kaufen wollen, geraten Lukas und seine Freunde Gino und Julius unfreiwillig in einen Konflikt zwischen Türken und Arabern. Lukas wird zum Sündenbock und soll den in der Schlägerei unterlegenen Arabern 500 Euro Friedensgeld zahlen. Um an Kohle zu kommen, steigen die Jungs nachts mit ihrem Kumpel Sanchez in die Schule ein, um die neuen Computer zu klauen. Doch das Verticken des Diebesguts ist schwieriger als gedacht…

Mit Sonne und Beton verfilmt David Wnendt (Kriegerin) den autobiografisch geprägten Roman des Stand-up-Comedians Felix Lobrecht. Die in den 1960ern als Vorzeige-Trabantensiedlung geplante Hochhauswüste Gropiusstadt, die sich schnell zum Problembezirk entwickelte, ist vielen noch aus Wir Kinder vom Bahnhof Zoo bekannt. Offensichtlich hat sich die Lage in den darauffolgenden Jahrzehnten noch verschärft. Den Menschen hier fehlt es praktisch an allem: Geld, Arbeit, Perspektiven, Motivation und stabilen Familienverhältnissen. Lukas‘ Mutter ist gestorben, sein Vater überfordert, Sanchez wächst ohne Vater auf, der elternlose Julius lebt bei seinem gewalttätigen und drogensüchtigen Bruder, Ginos Vater verprügelt regelmäßig Ginos Mutter. Diese Ausweglosigkeit, Frustration, Überforderung und Aggression tragen die Kinder nach draußen. Ein Teufelskreislauf, aus dem die wenigsten ausbrechen können. All das vermittelt Sonne und Beton überaus glaubwürdig. Neben den vom Kiez-Slang geprägten Dialogen sorgt ein überwiegend vor Ort gecastetes Nachwuchsensemble für die nötige Authentizität. Doch der Film ist nicht nur hart und hässlich, er erzählt auch von Freundschaft und Zusammenhalt, von mutigen Entscheidungen und Kampfgeist. Kein einfacher Film, aber gutes, modernes deutsches Kino.

 

Blu-ray Extras:

    • Die Story (3 min)
    • Reality Check (3 min)
    • Behind the Scenes (2 min)
    • Soundtrack Video „Girls in the Bus“ (2 min)
    • Soundtrack Video „Berlin Heist“ (2 min)
    • Musikvideo LUVRE47 „Hinterm Block“ (3 min)
    • Kino Trailer
    • 8 Trailer zu weiteren Titeln
    • Hörfilmfassung für Blinde und Sehbehinderte
    • Wendecover

 

Ninas Filmwertung

Unbequeme Coming-of-Age-Story über vier Jugendliche, die abgehängt von der Gesellschaft über die Runden zu kommen versuchen.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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