© Bildmaterial Plaion Pictures

Tanz der Titanen

© 2025 Plaion Pictures GmbH

Tanz der Titanen

Rumours

Deutschland / Kanada / Ungarn / USA 2024

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 104 Min.

Vertrieb: Plaion Pictures

VÖ-Datum: bereits erhältlich

Filmzine-Review vom 19.09.2025

Im (fiktiven) niedersächsischen Dankerode treffen sich die führenden Regierungschefs der G7-Staaten, um gemeinsam eine Stellungnahme für eine nicht näher bezeichnete internationale Notlage zu verfassen. Doch selbst dieser einfache Akt der Diplomatie wird durch die persönlichen Interessen der Teilnehmer sabotiert. Als die Nacht hereinbricht, überschlagen sich die Ereignisse. Der kanadische Premierminister (Roy Dupuis), macht der deutschen Bundeskanzlerin Hilda Ortmann (Cate Blanchett) eindeutige Avancen, da er von seiner früheren Geliebten, der britischen Premierministerin (Nikki Amuka-Bird) nicht mehr beachtet wird. Auch scheint die gesamte Gruppe auf mysteriöse Weise von ihren Mitarbeitern im Stich gelassen worden zu sein, stolpert auf der Suche nach Hilfe durch nebelverhangenes Gelände und trifft dabei auf merkwürdige Gestalten und Hindernisse…

Der Kanadier Guy Maddin (My Winnipeg) dreht seit Mitte der 1980er surrealistsche, absurde Experimentalfilme, die zwar selten ein größeres Publikum erreichen, aber unter Cineasten auch schon mal Begeisterungsstürme auslösen. Zusammen mit seinen beiden Landsmännern und langjährigen Mitstreitern Evan und Galen Johnson wagt sich Maddin nun mit Tanz der Titanen (Im Original Rumours) ein bisschen in den Mainstream und arbeitet erstmals mit internationalen Filmstars wie Cate Blanchett zusammen. Blanchett ist der Fixpunkt des Films und ihre Performance orientiert sich in Sachen Körpersprache und Garderobe mehr als deutlich an Altkanzlerin Angela Merkel. Auch die anderen Staatsoberhäupter werden vortrefflich durch den Kakao gezogen, allen voran Charles Dance (Tywin Lannister aus Game of Thrones), der den somnambulen US-Präsidenten spielt, ohne in der Originalversion seinen britischen Akzent der Oberschicht ablegen zu müssen, oder aber Denis Ménochet in der Rolle des leicht tollpatschigen französischen Präsidenten. Derweil hat Alicia Vikander einen schönen Gastauftritt als EU-Beamtin, die permanent apokalyptische Untergangsprognosen von sich gibt. Den ganz großen roten Faden bietet das Drehbuch nicht wirklich und nach einigermaßen gutem Auftakt wird der Tanz der Titanen zunehmend ermüdend. Insgesamt ein recht seltsamer Film, wenngleich einige bizarre Gags wie etwa der KI-Chatbot, der entwickelt wurde, um Pädophile aufzuspüren, durchaus zünden. Da in der deutschen Synchronfassung die Regierungschefs mit nervigen und stark übertriebenen Akzenten (besonders die britischen Premierministerin) deutsch sprechen, sollte man unbedingt auf die Originalfassung zurückgreifen. Bei den Extras werden drei Cannes-Interviews mit jeweils drei verschiedenen Gesprächspartnern angeboten.

 

Blu-ray Extras:

    • 3 Cannes-Interviews mit den Regisseuren und Hauptdarstellern (25 min)
    • 3 Trailer zu weiteren Titeln
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Skurriler Mix aus Politsatire und Komödie. Gut besetzt und nicht ohne Reiz, aber auf Dauer auch etwas ermüdend.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

Alle Reviews anschauen

Leserwertung

Eure Leserwertung:

Trailer

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Klick auf das Video-Vorschaubild stellt eine Verbindung zu YouTube her und setzt YouTube-Cookies auf Deinem Rechner. (Weitere Datenschutzinfos.)

Cast & Crew

Share This Post On

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert