The Bling Ring

© Universal Pictures Home Entertainment

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The Bling Ring

USA 2012

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 90 Min.

Studio: American Zoetrope

Vertrieb: Universal Pictures Home Entertainment

Filmzine-Review vom 20.12.2013

Der unscheinbare Marc ist neu an der Schule. Schon bald findet er Anschluss an Rebecca und ihre Clique. Die beiden verbindet eine gemeinsame Leidenschaft für Styling, Fashion und Promis. Finanziert wird ihre Liebe zu teuren Klamotten zunächst mit Diebstählen aus nicht abgeschlossenen Autos. Durch Klatsch-Websites sind sie täglich informiert, welcher Promi wo welchen Designer trägt – und wer sich wegen anderweitiger Verpflichtungen gerade nicht in Hollywood aufhält. Man könnte doch mal bei Paris Hilton einsteigen, denken sich die Kids – und gehen nachts immer häufiger auf Beutezug durch die Promivillen in den Hügeln von LA…

Mooooooment…., möchte man einwerfen, die Anwesen von Hollywoods High Society sind ja wohl die am besten gesicherten Domizile Kaliforniens, mit Alarmanlagen, Hunden, Wachpersonal, und allem Zip und Zap. Tja, nur ist The Bling Ring zumindest in Bezug auf die Art und Weise der Einbrüche eine wahre Geschichte. Mal stieg man durch ein offenes Küchenfenster ein, mal durch die Katzenklappe, und bei Paris Hilton lag der Schlüssel gleich unter der Fußmatte. Sofia Coppolas Drehbuch basiert auf einem in der Zeitschrift Vanity Fair erschienenen Artikel über die Jugend-Gang, die 2008 bis 2009 Schmuck und Designer-Klamotten im Gesamtwert von über 3 Mio. US-Dollar erbeutete. Coppola bleibt in ihrer Darstellung stets beobachtend und wertfrei, macht es sich damit aber auch ein bisschen einfach. Sie zeigt die Welt, die sich um Facebook, Twitter, Clubs und Klamotten dreht, nicht mit kopfschüttelnder Die-Jugend-von-heute-Attitüde, sondern überlässt die Stellungnahme dem Zuschauer. Dieser wird sich in einem Gemisch aus Verurteilung, Belustigung, Ungläubigkeit, einer gewissen Faszination und vielleicht auch verhaltener Schadenfreude wiederfinden. Letztendlich zeigt sich so, was eine Gesellschaft, in der Reality-TV-Sternchen und Hotelerbinnen fürs Nichtstun in Millionen schwimmen und denen rund um die Uhr Aufmerksamkeit entgegen gebracht wird, mit emotional labilen Jugendlichen anrichten kann. Besetzt wurden die Rollen mit überwiegend unbekannten Gesichtern – mit Ausnahme der bildhübschen Emma Watson, die die Regisseurin von ihrer Wandlungsfähigkeit und ihrem amerikanischen Akzent überzeugen konnte. Ihr zur Seite steht Taissa Farmiga (die 20 Jahre jüngere Schwester von Vera Farmiga), die zurzeit mit American Horror Story für Furore sorgt.

Als Bonus-Beigabe darf natürlich ein Beitrag über den echten Bling Ring nicht fehlen. Ebenfalls ansteuernswert: Paris Hilton präsentiert ihre selbstverliebt eingerichtete Villa, die sie Coppola für den Dreh zur Verfügung gestellt hat – ein Zimmer für Sonnenbrillen, eins für Schuhe, eins für Handtaschen, eins für Schmuck. Alle Extras liegen in deutscher und englischer Sprachfassung vor.

 

Ninas Filmwertung

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Universal Pictures Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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