The King of Staten Island

© Universal Pictures Germany GmbH

The King of Staten Island

USA 2020

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 137 Min.

Vertrieb: Universal Pictures Home Entertainment

Filmzine-Review vom 20.10.2020

Mit 24 Jahren wohnt Scott (Pete Davidson, Saturday Night Live) immer noch bei seiner Mutter (Marisa Tomei). Sein Vater starb, als Scott noch klein war, bei einem Feuerwehreinsatz. Während seine jüngere Schwester auszieht, um aufs College zu gehen, hat er selbst keine richtigen Pläne. Am liebsten würde er Tätowierer werden – als Versuchskaninchen halten meist seine Kumpels her, mit denen er kiffend die Tage verdaddelt. Als seine Mutter den Feuerwehrmann Ray (Bill Burr) kennenlernt und sich mit ihm einen Neuanfang vorstellen könnte, muss Scott ausziehen und endlich erwachsen werden…

Staten Island ist der uncoolste, abgelegenste und tristeste Stadtbezirk von New York, der – wie es im Film heißt – sogar von New Jersey belächelt wird. Ein Underachiever, der nicht dazugehört. Genau das trifft auch auf die Clique von Scott zu, die Jungs sind gesellschaftlich abgehängt, leben in den Tag hinein. Insbesondere Scott versucht, mit Gras und Tabletten der Realität zu entfliehen. Da er den Tod des Vaters nie richtig verwunden hat, fällt es ihm umso schwerer, Ray als neuen Mann an der Seite seiner Mutter zu akzeptieren. Die Aversion ist im Übrigen ganz beiderseits und macht es allen Beteiligten nicht leichter. Judd Apatow nutzt in The King of Staten Island die Lebensgeschichte von Pete Davidson, dessen Vater tatsächlich als Feuerwehrmann am 11. September 2001 ums Leben kam, was Pete in einen gefährlichen Strudel aus Drogen, Depressionen und Suizidgedanken stürzte. Auch wenn der Film mit über zwei Stunden Laufzeit etwas lang geraten ist, wird es nie langweilig. Verdanken ist dies der lebensnahen Darstellung des Alltags der unteren Mittelschicht. Die Handlungen sind oft episodenhaft; kleine, aneinandergehängte Details und Alltagsmomente, die sich wie Puzzleteile zu einem großen Gesamtbild zusammenfügen und ein ebenso einfühlsames wie skurriles Porträt eines jungen Mannes in einer Identitätskrise zeichnen.

Die Blu-ray ist nicht nur eine löbliche Ausnahme von der Masse lieblos produzierter Scheiben ohne jegliches Hintergrundmaterial, sondern bietet in seinem bunten Füllhorn an Extras mit den Video-Anrufen zwischen Pete Davidson, Jimmy Fallon und Co. vielleicht auch das erste Covid-Feature überhaupt.

 

Blu-ray Extras:

    • Audiokommentar mit Regisseur und Co-Autor Judd Apatow
    • 2 alternative Enden (Die nicht funktioniert haben) (4 min)
    • 10 unveröffentlichte Szenen (16 min)
    • Gag Reel (6 min)
    • Line-O-Rama (5 min)
    • Der Junge aus Staten Island (19 min)
    • Judd Apatows Produktionstagebücher (32 min)
    • Du bist nicht mein Vater: die Zusammenarbeit mit Bill Burr (5 min)
    • Margie weiß Bescheid: die Zusammenarbeit mit Marisa Tomei (3 min)
    • Freunde mit gewissen Vorzügen: die Zusammenarbeit mit Bel Powley (4 min)
    • Geschwisterrivalitäten: die Zusammenarbeit mit Maude Apatow (5 min)
    • Beste Freunde: die Zusammenarbeit mit Ricky, Moises und Lou (4 min)
    • Papa: die Zusammenarbeit mit Steve Buscemi (3 min)
    • Stand-up-Benefiz für Friends of Firefighters (6 min)
    • Tribut an Scott Davidson (5 min)
    • Wer ist Pete Davidson? (3 min)
    • Die Feuerwache (3 min)
    • Petes Castingideen (3 min)
    • Petes Opa (2 min)
    • 4 Video-Anrufe (21 min)
    • US-Trailer zum Film

 

Ninas Filmwertung

Mal skurriles, mal einfühlsames, aber immer authentisches und zudem interessant besetztes Drama mit autobiografischen Hintergründen.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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