Clerks – Die Ladenhüter
Clerks
USA 1994
FSK: ab 12 Jahren
Länge: ca. 88 Min.
Studio: Miramax Films
Vertrieb: Buena Vista Home Entertainment
Filmzine-Review vom 23.12.2008
In einem einsamen Mini-Supermarkt im tristen Leonardo, New Jersey, ist
Verkäufer Dante Hicks (Brian O’Halloran) wieder einmal den Macken seiner
skurrilen und unverschämten Kunden ausgesetzt: ein Kaugummi-Vertreter hetzt
Zigaretten-Käufer auf, ein Mann ist auf der Suche nach dem perfekten
Eier-Karton und ein alter Lustmolch macht es sich samt Porno-Magazin auf dem
Klo bequem. Zum Glück arbeitet Dantes bester Freund Randal (Jeff Anderson)
direkt nebenan in einer Videothek. Dieser lässt sich von seiner Kundschaft
allerdings nicht auf der Nase rumtanzen…
Mit seinem Regiedebüt Clerks – Die Ladenhüter ist dem während der
Dreharbeiten gerade mal 24-jährigen Kevin Smith direkt der ganz große Wurf
gelungen. Die Hintergründe sind längst ebenso legendär wie der eigentliche
Film: Smith hat das Budget von bescheidenen 27.000 Dollar mit mehreren
überzogenen Kreditkarten und dem Verkauf seiner Comic-Sammlung finanziert
und wurde prompt zum 94er Sundance Festival eingeladen. Dort gewann
Clerks dann den Publikumspreis und wurde anschließend von den
mächtigen Weinstein-Brüdern gekauft. Die Gründe für diese Erfolgstory liegen
auf der Hand: Die Low Budget-Komödie kann sich in Sachen Dialogwitz ohne
Frage mit Tarantinos Pulp Fiction messen und das will schon was
heißen. Sprachlich geht’s drastisch-derb zur Sache, ursprünglich sollte
Clerks in den USA für Jugendliche erst gar nicht freigegeben werden
(\“NC-17\“), aber dank der juristischen Unterstützung von Staranwalt Alan
Dershowitz lief der Film dann doch in der ursprünglichen Originalfassung. Ein
weiterer entscheidender Faktor für den Erfolg von Clerks ist die offen zur
Schau getragene Sympathie, die Regisseur und Autor Kevin Smith seinen
Figuren entgegen bringt. Ob Dante und Randal nun über die moralischen
Dilemma der Todesstern-Arbeiter in Die Rückkehr der Jedi-Ritter
sinnieren oder sich über die grotesken Attacken ihrer Kunden schwarz
ärgern, die beiden Vorzeige-Slacker sind längst Kultfiguren geworden. Schade
eigentlich nur, dass Smith (mit Ausnahme von Chasing Amy) die in ihn
gesetzten Erwartungen nach Clerks nicht mehr erfüllen konnte und
mittlerweile meist nur noch durchschnittliche Werke abliefert (demnächst
Zack and Miri Make a Porno).
Der DVD-Release hat in Deutschland ungewöhnlich lange auf sich warten
lassen, umso schöner, dass die Scheibe mit einigen exzellenten Features (die
allesamt von Kevin Smith eingeleitet werden) und einem der besten
Audiokommentare überhaupt (von der 95er Laserdisc) präsentiert wird. Aber es
stellt sich trotzdem die Frage, warum die Fassung nicht eins zu eins der im
Ausland erhältlichen Clerks X-Dreierbox, die anlässlich des zehnjährigen
Jubiläums erschienen ist, entspricht. So fehlen auf der deutschen Edition u.a.
ein neu aufgenommener Audiokommentar und das hervorragende Making of
\“The Snowball Effect\“.
Marcs Filmwertung
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Leserwertung
Cast & Crew
Schauspieler: Brian O'Halloran, Jason Mewes, Jeff Anderson
Produzent(en): Scott Mosier, Kevin Smith