Die Libelle

© Universal Pictures Home Entertainment

Die Libelle

Little Drummer Girl

USA / GB 2018

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 342 Min.

Vertrieb: Universal Pictures Home Entertainment

Filmzine-Review vom 22.05.2019

Europa 1979: Eine Palästinensische Terrorgruppe sorgt für Angst und Schrecken: Beim jüngsten Anschlag im Diplomatenviertel von Bad Godesberg gab es erneut Todesopfer zu beklagen. Mit einem kühnen Plan will der israelische Geheimdienstchef Kurtz (Michael Shannon) die Terrorzelle stoppen. Die junge britische Bühnenschauspielerin Charlie (Florence Pugh) soll die Terrorgruppe infiltrieren und Anführer Khalil ausschalten. Für den lebensgefährlichen Einsatz wird sie von dem Topagenten Gadi Becker (Alexander Skarsgård) für ihren Part im „Theater der Wirklichkeit“ akribisch präpariert. Es dauert nicht lange, bis Charlie einen mit Sprengstoff beladenen Mercedes durch Jugoslawien fährt…

Nach dem enormen Erfolg von The Night Manager nahm sich das Produzententeam mit Die Libelle (Original: The Little Drummer Girl) ein weiteres Mal einen Stoff von John le Carré als Vorlage für eine abgeschlossene Mini-Serie vor. Der Sechsteiler wird dem komplexen und vielschichtigen Bestseller (aus dem Jahr 1983) dabei deutlich gerechter als die misslungene Kinofilm-Adaption mit Diane Keaton und Klaus Kinski aus den 1980ern. Besonders aufseheneregend ist die internationale Topbesetzung mit Michael Shannon als Mossad-Chef, Alexander Skarsgård und der Nachwuchsentdeckung Florence Pugh, die ein wenig an die junge Kate Winslet erinnert. Das Hineinwachsen Charlies in ihre vorgetäuschte Rolle macht einen Großteil der Handlung aus und Pugh meistert diese Aufgabe mit beeindruckender emotionaler Präsenz, besonders gegen Ende, wenn die anfangs klaren Grenzen zwischen Gut und Böse vollends verwischen. Auf dem (TV)-Regiestuhl nahm der südkoreanische Kultfilmemacher Park Chan-Wook Platz, der der Serie den nötigen extravaganten visionären Kick verpasst. Auf oberflächlichen Krawall legt die in ruhigem Tempo erzählte Mini-Serie keinen allzu großen Wert, stattdessen steht wie eigentlich immer bei le Carré das undurchsichtige und intrigante Katz-und Maus-Spiel der Geheimdienste im Fokus.

Wie jüngst schon Killing Eve erscheint nun auch mit Die Libelle eine weitere Prestige-Serie hierzulande nur als DVD. In Zeiten von 4K ist diese stiefmütterliche Behandlung doch recht beschämend. Die sechs Folgen verteilen sich auf 2 Discs. Die vier kurzen Featurettes, in denen alle Beteiligten mit größter Hochachtung von „Director Park“ sprechen, sind leider recht kurz und oberflächlich ausgefallen. Gedreht wurde überwiegend in Griechenland und Tschechien, das als Platzhalter für die dt. Drehorte herhalten musste.

 

Blu-ray Extras:

    • Der Regisseur: Park Chan-Wook (3 min)
    • Ein Blick auf die Serie (5 min)
    • Die Figuren (4 min)
    • Look & Design (4 min)
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Komplexer, in ruhigem Tempo erzählter Agententhriller mit den handelsüblichen John le Carré-Zutaten.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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