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A Most Wanted Man

A Most Wanted Man

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A Most Wanted Man

Großbritannien/Deutschland 2014

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 122 Min.

Studio: White Hare Films

Vertrieb: Senator Home Entertainment

Filmzine-Review vom 02.03.2015

Der strenggläubige Tschetschene Issa Karpov (Grigoriy Dobrygin) reist über den Hamburger Hafen illegal nach Deutschland ein. Die Menschenrechts-Anwältin Annabel Richter (Rachel McAdams) versucht dem Muslim zu helfen, doch aufgrund seiner Kontakte zur islamischen Gemeinde gerät Issa schnell in das Fadenkreuz diverser Geheimdienste. Besonders großes Interesse zeigt Günther Bachmann (Philip Seymour Hoffman), der Leiter einer geheimen deutschen Anti-Terroreinheit. Bachmann lässt den jungen Mann beobachten und versucht, ihn als Lockvogel für ein größeres Ziel einzusetzen. Doch auch die CIA in Person der Agentin Martha Sullivan (Robin Wright) wird im Hintergrund aktiv…

In A Most Wanted Man kann man ein letztes Mal die Schauspielkünste des großartigen, viel zu früh verstorbenen Philip Seymour Hoffman in einer tragenden Hauptrolle bewundern. Als gleichermaßen erfahrener wie  vom Leben gezeichneter Spion der alten Schule drückt Hoffman der dichten Thriller-Verfilmung nach einer Vorlage von Altmeister John Le Carré in jeder Szenen seinen Stempel auf. Wie fabelhaft Hoffman (in der Originalfassung mit überzeugendem teutonischen Akzent) agiert, sieht man auch daran, dass die prominente Besetzung an seiner Seite (Dafoe, Brühl, Hoss) nicht weiter wahrgenommen wird.

Abgesehen von einer zaghaften Verfolgungsjagd und einem Sonderkommando-Einsatz verzichtet Regisseur Anton Corbijn klugerweise auf großen Action-Firlefanz. Das gibt die Vorlage, die in der wenig vertrauensvollen Welt der Geheimdienste angesiedelt ist, auch gar nicht her und würde den realistischen Anstrich des Szenarios zerstören. Für die Hansestadt Hamburg kann sich Corbijn auf sein geschultes Fotografen-Auge verlassen: Ganz gleich ob St Paulis Schmuddelecken oder die wunderschöne Speicherstadt, selten hat man die Metropole im hohen Norden derartig stimmungsvoll auf der großen Leinwand gesehen.

Das Making of der Blu-ray lässt neben Regisseur Corbijn auch Philip Seymour Hoffman ausführlich zu Wort kommen. Der Beitrag „Spy Master: John le Carré in Hamburg“ begleitet den Schriftsteller bei einem Spaziergang durch Hamburg. Le Carré äußert sich u.a. zu den offensichtlichen  9/11-Bezügen und zu seiner speziellen Deutschland-Vergangenheit in Bonn und Hamburg.

 

Marcs Filmwertung

Als Thriller angenehm nordisch unterkühlt und gleichzeitig ein würdiger Schwanengesang auf den großen Philip Seymour Hoffman.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Senator Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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