Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels

© Paramount Home Entertainment

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Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels

Indiana Jones And The Kingdom Of The Crystal Skull

USA 2008

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 117 Min.

Studio: Paramount Pictures

Vertrieb: Paramount Home Entertainment

Filmzine-Review vom 11.11.2008

Auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges liefert sich Indiana Jones mit der russischen Top-Agentin Irina Spalko (Cate Blanchett) einen Kampf um einen mysteriösen Kristallschädel. Dieser verleiht angeblich Kontrolle über menschliche Gedanken. An Indys Seite heften sich seine ehemalige Gefährtin Marion Ravenwood (Karen Allen aus Jäger des verlorenen Schatzes) und Sohnemann Mutt (Shia LaBeouf)…

Nach fast 20 Jahren feierte der Mann mit der Peitsche und dem Schlapphut das wahrscheinlich heißersehnteste Kino-Comeback seit den neuen Star Wars-Filmen. Der Hype war entsprechend gigantisch, flaute aber nach den ersten lauwarmen Kritiken doch relativ schnell wieder ab. Ist Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels wirklich schlechter als die drei Vorgänger? Die Antwort ist ein klares Jein. Spielberg hat sich bei der Inszenierung bewusst an die altmodische Bildersprache der Originale gehalten. Das mag in Zeiten von hektischer Action à la Bourne Ultimatum wenig trendy sein, erzeugt aber durchaus den gewünschten Wiedererkennungswert. Problematisch ist hingegen das Drehbuch. Angeblich wurde seit Jahren immer wieder von verschiedenen Seiten an der Story herumgedoktert. Die endgültige Fassung von David Koepp sieht dann logischerweise auch aus wie ein wilder Ideen-Mischmasch ohne klare Linie. Der oft kritisierte Alien-Plot ist offensichtlich von diversen Erich von Däniken-Bestsellern abgekupfert und selbst für Indiana Jones-Verhältnisse ziemlich abstrus. Die restlichen Zutaten sind altbekannte Begegnungen mit fiesem Getier (Ameisen, Skorpione), Treibsand, wilden Dschungel-Indianern mit obligatorischen Giftpfeilen, uralten Gräber-Fallen etc. Immerhin haben die Nazis als Dauer-Gegner ausgedient, stattdessen müssen diesmal die bösen Russen als Klischee-Schurken herhalten. Den besten Einfall hat das Drehbuch gleich zu Beginn: Hier überlebt unser Held auf einem Wüsten-Testgelände die Explosion einer Atombombe nur knapp, indem er sich in einem mit Blei ummantelten Kühlschrank einschließt. Harrison Ford macht übrigens trotz seiner mittlerweile 65 Jahre noch einen prächtigen Eindruck und ist sich nach wie vor nicht zu schade, seine Stunts selber auszuführen. Doch Vorsicht ist geboten, denn mit dem jungen Shia LaBeouf, der hier wie einst Marlon Brando in Der Wilde als jungendlicher Rebell mit Tolle, Lederjacke und Harley Davidson eingeführt wird, steht ein möglicher Nachfolger schon Spalier.

Auf DVD erscheint der Kassenschlager in dreifacher Ausführung. Die Single Disc-Variante ist entsprechend dünn bestückt, doch der wahre Fan greift schon aus nostalgischen Gründen zum DVD-Doppeldecker. Herzstück ist ein 80-minütiges Making Of mit vielen Statements aller Beteiligten. Ton und Bild könnten kaum besser sein, schon der neue THX-Trailer vor dem Film ist als Einstimmung für das Effekt-Gewitter geradezu perfekt.

 

Marcs Filmwertung

Im Großen und Ganzen rasante Wiederbelebung des Kulthelden mit leider schwachem Drehbuch.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Diese DVD/Blu-ray wurde uns vom Vertrieb Paramount Home Entertainment kostenlos zu Rezensionszwecken zur Verfügung gestellt. Unsere Bewertung ist davon jedoch nicht beeinflusst und gibt die unabhängige, persönliche Meinung des jeweiligen Rezensenten wieder.
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