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Longlegs

© 2024 DCM Film

Longlegs

USA 2024

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 102 Min.

Vertrieb: LEONINE

VÖ-Datum: 15.11.2024

Filmzine-Review vom 21.11.2024

Die junge FBI-Agentin Lee Harker (Maika Monroe) entdeckt eine Reihe okkulter Hinweise in einem Serienmörder-Fall, der seit über 30 Jahren die Behörden beschäftigt. Das Schema ist immer identisch: Familienväter ermorden ohne ersichtlichen Grund Ehefrauen und Kinder und begehen dann Selbstmord. Die einzige Verbindung sind mysteriöse, seltsam codierte Bekennerschreiben. Als die Agentin eine persönliche Verbindung zu dem Serienmörder namens Longlegs (Nicolas Cage) aufdeckt, nimmt der Fall eine unerwartete Wendung…

In den letzten Jahren haben sich die Serienkiller auf der großen und kleinen Leinwand mit Ausnahme der exzellenten Nextflix-Serie Mindhunter eher rar gemacht. Das goldene Zeitalter für die besten Killer-Verfilmungen waren eindeutig die 1990er mit den beiden Meilensteinen Se7en und natürlich Das Schweigen der Lämmer. Eben diese Titel hat sich Regisseur Osgood Perkins (der Sohn von Psycho-Star Anthony Perkins/Norman Bates) als Referenz für seinen Überraschungshit Longlegs auserkoren. Keine schlechte Idee, denn der düstere Thriller verarbeitet geschickt bekannte Elemente der modernen Angst-Klassiker und lässt in der Hauptrolle eine unerfahrene FBI-Agentin ermitteln – Clarence Sterling lässt grüßen. Gerade in der ersten Hälfte liefert der Filmemacher eine ganze Reihe von effektiven und beunruhigenden Schreckmomenten und experimentiert dabei geschickt mit verstörenden Geräuschen, scharfen Schnitten und wechselnden Leinwandformaten. Den titelgebenden okkulten Serienkiller sieht man zunächst kaum bzw. der Zuschauer erhascht allenfalls Ausschnitte seines gruseligen Profils. Das generiert eine gewisse Erwartungshaltung, die die Figur trotz gewohnter Hingabe und der Extra-Portion Cage-Craziness nicht ganz erfüllen kann. Der ganz in weiß gepuderte „Happy Birthday“ singende Schauspieler mit Gummi-Gesichtsprothese und struppigen Haaren dürfte dennoch in keinem Kino-Rückblick des Jahres fehlen. Auch vollzieht der Film im letzten Drittel einen überraschenden Bruch mit der Realität, der nicht unbedingt zum Rest der Story passen will. Trotz dieser kleinen Mängel gibt es in dem atmosphärisch dichten, beklemmenden und hervorragend gespielten Psycho-Thriller viel zu bewundern. Die Blu-ray hat einige interessante Extras in petto, allen voran eine Interview-Sektion mit Regisseur Perkins, Hauptdarstellerin Maika Monroe (aus It Follows) sowie Blair Underwood und Alicia Witt.

 

Extras:

    • Audiokommentar mit Regisseur Ozgood Perkins
    • Interviews mit Cast & Crew (19 min)
    • Ciphers (2 min)
    • Fotogalerie
    • 6 Trailer zum Film
    • 5 Trailer zu weiteren Filmen
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Atmosphärisch dichter, beklemmender und hervorragend gespielter Serienkiller-Thriller mit kleinen Abzügen in der B-Note.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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Cast & Crew

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