The New World

© Warner Home Video

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The New World

USA 2005

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 130 Min.

Studio: New Line Cinema

Vertrieb: Warner Home Video

Filmzine-Review vom 15.08.2006

Im Jahr 1607 landen die ersten englischen Siedler an der Küste Virginas und gründen die Siedlung Jamestown. Unter ihnen ist auch der rebellische Abenteurer John Smith (Colin Farrell), der im Gegensatz zu seinen Landsleuten den Kontakt zu den amerikanischen Ureinwohnern sucht und sich dabei in die Tochter (Q’Orianka Kilcher) des Häuptlings verliebt…

Für seine Film-Projekte lässt sich Terrence Malick bekanntermaßen viel Zeit. The New World bildet diesbezüglich keine Ausnahme und ist seit seinem berühmten Badlands-Debüt aus dem Jahr 1973 erst der vierte Spielfim des fast schon sagenumwobenen Regisseurs. Als Thema hat er sich einen Klassiker der amerikanischen Populärmythologie auserkoren: die Liebesgeschichte zwischen Captain John Smith und der legendären Indianer-Prinzessin Pocahontas, die in The New World allerdings ohne Namen bleibt. Wer bei Malick traditionelles Erzählkino erwartet, der dürfte sich bald verwundert die Augen reiben. Der Künstler interessiert sich in erster Linie für die Schönheit der Natur, die sein Kameramann Emmanuel Lubezki ausschließlich unter Einsatz natürlicher Lichtquellen immer wieder in erstaunliche Bilder verpackt. Darüber hinaus strahlt The New World ein Höchstmaß an Authentizität aus: Neben der Rekonstruierung des historischen Jamestown überzeugt besonders die Darstellung der indianischen Kultur. Die Indianer verständigen sich sogar in Algonquin, einer Sprache die schon lange Zeit nicht mehr gesprochen wird. Schauspielerisch ist die Leistung der bei den Dreharbeiten gerade mal 14-jährigen Q’Orianka Kilcher herrausragend: Unaffektiert, natürlich und würdevoll spielt sie ihre prominenten Kollegen wie Colin Farrell oder Christian Bale an die Wand.

Um das auf seltenem 65-mm-Film gedrehte Werk visuell richtig genießen zu können, sollte es schon ein möglichst großer Bildschirm sein. Nur so lässt sich das unglaubliche Detailreichtum erschließen. Das knapp einstündige Making Of begleitet die Crew bei Dreharbeiten in Virginia und England. Besonders interessant ist die Vorbereitung der indianischen Darsteller, die man aus allen Teilen der USA und Kanada rekrutiert hat. Den als extrem eigenbrötlerisch und scheu verschrienen Terrence Malick bekommt man aber leider nicht zu sehen.

 

Marcs Filmwertung

Gleichermaßen bildgewaltig wie poetisch: Terrence Malicks Version des Pocahontas-Mythos.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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