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Wrong Turn 1-6

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Wrong Turn (1-6)

USA 2003-2014

FSK: ab 18 Jahren

Länge: ca. 532 Min.

Vertrieb: Highlight

Filmzine-Review vom 26.05.2021

Wrong Turn (2003)  (4/5 Sterne)
Auf dem Weg zu einem Termin gerät Medizin-Student Chris (Desmond Harrington) in einen Verkehrsstau, den er zu umfahren versucht, indem er eine Abkürzung durch den Wald nimmt. Prompt rast er in den Jeep einer Gruppe von jungen Campern, die mit ihrem Wagen liegengeblieben sind. Zu Fuß macht sich die Gruppe auf Hilfesuche…

Ob Remakes (Texas Chainsaw Massacre), Sequels (Jeepers Creepers 2) oder Cross-Over (Freddy Vs. Jason) – das Horror-Genre stand Anfang der Nuller-Jahre tief im blutroten Saft. Beim Grusel-Boom durften natürlich auch Teenie-Slasher wie Wrong Turn nicht fehlen. Regisseur Schmidt hat in seinem Debütfilm seine Hausaufgaben gründlich gemacht und zitiert zahlreiche Klassiker wie das bereits erwähnte Kettensägen-Massaker. Durch den Verzicht auf jegliche ironische Brechung gelingt ihm dabei ein überaus solider „No Bullshit“-Schocker mit gelungenen Thrills und den üblichen Splattereinlagen. Die Bösewichte, durch Inzucht zu Kannibalen degenerierte Rednecks, sind zutiefst unangenehm und wirken nicht nur auf den ersten Blick wie nähere Verwandte vom guten alten Leatherface. Das obligatorische „Wer muss als nächster dran glauben“-Ratespiel sollte für erfahrene Horror-Jünger kein Problem darstellen: Wie schon in der Vergangenheit wird die promiskuitive Fraktion der Teenies bevorzugt gemeuchelt.

Wrong Turn 2 – Dead End (2007)  (3/5 Sterne)
Lief das blutige Original noch einigermaßen erfolgreich im Kino, gab das deutlich preiswertere Sequel den zukünftigen Weg der Hinterwäldler-Franchise vor: Direct-to-video!  Mit der Qualität geht es somit schon im zweiten Teil nach unten, wenngleich Dead End noch zu den besseren Sequels gehört. Diesmal müssen sich eine Handvoll Teenies, die in den Wäldern von West Virginia eigentlich für die Survival- TV Show „Apocalypse“ gecastet wurden, gegen die heimischen Kannibalen behaupten und ziehen den Kürzeren. Ex-Rock-Poet Henry Rollins setzt als Moderator mit Militär-Vergangenheit in bester Rambo-Manier die Highlights, auf der Kannibalen-Seite spielt unter anderem Ex-Jason Voorhees-Darsteller Ken Kirzinger mit.

Wrong Turn 3 – Left for Dead (2009)  (1.5/5 Sterne)
Mit dem dritten Teil wird Declan O’Brien das Gesicht der Reihe, schließlich hat der Regisseur auch die Teile 4 und 5 zu verantworten. Keine gute Wahl, denn Left for Dead ist ohne Wenn und Aber der erste Flop der Reihe. Die hanebüchene Story, Kannibalen gegen eine Gruppe geflüchteter Knackis, die im Wald auch noch einen verschollenen Geldtransporter finden, reiht Klischees aneinander und blamiert sich besonders in der ersten halben Stunde mit lachhaften Gefängnisszenen. Die Masken und CGI-Effekte, immerhin mit einer fiesen Slice-Falle wie einst in Cube, sehen ziemlich billig aus und selbst die West Virginia-Wald-Kulisse ist fake, denn gedreht wurde in Bulgarien.

Wrong Turn 4 – Bloody Beginnings (2011)  (2.5/5 Sterne)
Natürlich kommt auch die Wrong Turn-Franchise nicht ohne eine „Origins“-Story aus: In Bloody Beginnings erfahren wir also, dass Three Finger, One Eye und Co. in der Vergangenheit eine Elektroschock-Therapie in einem Sanatorium für entstellte Jugendliche nicht besonders gut vertragen haben. 30 Jahre später sucht eine Gruppe jugendlicher Wintersportler während eines Schneesturms Schutz in den alten, längst verlassenen Gemäuern. Wer bis drei zählen kann, weiß, dass das keine gute Idee ist. Thematisch will das vorhersehbare Drehbuch nicht so ganz zu den Vorgängern passen, aber die Effekte sind immerhin wieder ein bisschen besser.

Wrong Turn 5 – Bloodlines (2012)  (2/5 Sterne)
Beim Mountain Man Festival will eine Gruppe von Teenagern ordentlich Party machen. Dumm nur, dass sie auf dem Weg zum Festival einen zerlumpten, höchst aggressiven Waldschrat anfahren. Die Polizei steckt kurzerhand alle Beteiligten in den Kleinstadt-Knast, nicht wissend, dass der Landstreicher der Vater der blutrünstigen Kannibalen-Familie ist. Dargestellt wird das Familenoberhaupt von Doug Bradley alias „Pinhead“ aus den Hellraiser-Filmen, und damit einer echten Horror-Ikone. Leider ist das auch schon die einzige gute Nachricht, denn die Billigproduktion ist nach Teil 3 wahrscheinlich der schwächste Wrong Turn-Vertreter. Das fängt bei der armseligen Geschichte an und hört bei den Halloween-Gummimasken der deformierten Hillibillies auf. Noch nicht einmal für Statisten war Geld übrig, denn beim „Festival“ laufen auf der Straßenkulisse maximal 5 Leute durch die Gegend.

Wrong Turn 6 – Last Resort (2014) (2.5/5 Sterne)
In Hobb Springs mitten in den Bergen von West Virginia erbt Danny ein scheinbar idyllisches Ferienhotel. Zusammen mit seinen Freunden macht er sich direkt auf den Weg und muss leider feststellen, dass das Hotel seit Ewigkeiten von seiner ihm bisher unbekannten Verwandten-Sippschaft geführt wird. Die neu gewonnene Familie scheint sich indes sehr für Dannys Freunde zu interessieren. Nach schwachem Auftakt erreicht der sechste Teil der Slasher-Serie durchschnittliches Format mit einigen heftigen Kills und viel nackter Haut. Im Vergleich zu den Teil 2–5 ist das Ganze zudem immerhin uncut.

Blu-ray Extras:

  • Wrong Turn

    • Audiokommentar mit Regisseur Rob Schmidt, Desmond Harrington und Eliza Dushku
    • Making of (4 min)
    • Frischfleisch: Die Make-up Effekte (9 min)
    • Stan Winston: Herr der Monster (5 min)
    • Eliza Dushku Special (4 min)
    • Interviews mit Cast & Crew (7 min)
    • Blick hinter die Kulissen (8 min)
    • Fotogalerie (2 min)
    • 2 Extended Scenes (7 min)
    • Deutscher Trailer
    • Trailer zu 6 weiteren Filmen

    Wrong Turn 2: Dead End

    • Trailer zu 6 weiteren Filmen

    Wrong Turn 3: Left for Dead

    • Trailer zu 6 weiteren Filmen

    Wrong Turn 4: Bloody Beginnings

    • Trailer zu 6 weiteren Filmen
    • Deleted Scenes (18 min)
    • Making of „Schon wieder falsch abgebogen“ (12 min)
    • Lebensweisen der Kranken und Berüchtigten (5 min)
    • Tagebuch des Regisseurs (7 min)
    • Wrong Turn Musikvideo (3 min)

    Wrong Turn 5: Bloodlines

    • Hinterwäldler-Morde (6 min)
    • Ein Tag im Tod (5 min)
    • Videotagebuch des Regisseurs (8 min)
    • Trailer „Wrong Turn 5“

    Wrong Turn 6: Last Resort

    • Trailer zu 6 weiteren Filmen
    • Deutscher Trailer

 

Marcs Filmwertung

Hinterwäldler-Horror im Sixpack mit mehr Tiefen als Höhen und leider nicht durchgehend uncut.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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