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Das Erwachen der Jägerin

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Das Erwachen der Jägerin

The Marsh King’s Daughter

USA 2023

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 109 Min.

Vertrieb: Tobis

VÖ-Datum: 19.04.2024

Filmzine-Review vom 25.04.2024

Die kleine Helena (Brooklynn Prince) wächst mit ihren Eltern fernab der Zivilisation in einer Waldhütte auf. Täglich streift sie mit ihrem Vater Jacob (Ben Mendelsohn) durch den Wald und lernt, mit und in der Natur zu leben. Erst als ihre Mutter Beth (Caren Pistorius) bei einer günstigen Gelegenheit zusammen mit Helena die Flucht ergreift, erfährt sie, dass Beth vor Jahren von Jacob entführt wurde und sie demnach der Produkt einer Vergewaltigung ist. Jahre später hat Helena (Daisy Ridley) augenscheinlich mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen und lebt unter falschem Namen mit Tochter und Ehemann ein beschauliches Familienleben. Als sie erfährt, dass ihr Vater aus dem Gefängnis ausgebrochen ist, weiß sie genau: Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis er sie findet…

Es fällt ein bisschen schwer, Das Erwachen der Jägerin einem einzigen Genre zuzuordnen. In der ersten Hälfte ist es die Geschichte einer einerseits strengen, aber auch sehr engen und vertrauten Vater-Tochter-Beziehung mit den für Aussteigerfilme üblichen Survival- und Jagd-Trainings. Neu ist das zwar alles nicht, aber Ben Mendelsohn gelingt ein müheloser Spagat zwischen bedrohlichem und fürsorglichem Vater und auch die junge Brooklynn Prince (die vielen noch aus The Florida Project in guter Erinnerung sein dürfte) macht ihre Sache gut. Nachdem der Zuschauer dann die Hintergründe erfährt und verdaut hat, beginnt die eindeutig schwächere zweite Hälfte, in der Helena ihre Vergangenheit vor ihrem Mann und ihrem Freundes- und Kollegenkreis verschweigt und ihrer Tochter eine bessere Mutter zu sein versucht als sie es selbst erlebt hat. Dank ihrer rituellen Tattoos, mit denen ihr Vater einst wichtige Meilensteine in ihrem Leben markierte, wird sie tagtäglich an die Manipulation und den massiven Vertrauensbruch ihrer Kindheit erinnert. All dies gelingt durchaus stimmig und überzeugend. Gern würde man mehr über die Jahre nach der Flucht erfahren, doch es werden nur einige Eckpunkte angedeutet. Stattdessen läuft alles auf die Konfrontation zwischen Vater und Tochter hinaus. Und dass diese unausweichlich ist, ist ebenso klar wie ihr Ausgang. Vielleicht mag auch deshalb beim Showdown nicht so recht Spannung aufkommen. Das Ergebnis ist ein einigermaßen durchschnittlicher Survival-Thriller, der die Chancen auf ein spannendes Psychogramm ungenutzt lässt.

 

Extras:

    • US- und dt. Trailer zum Film
    • Trailer zu 3 weiteren Titeln

 

Ninas Filmwertung

Vor allem gegen Ende recht konventioneller und vorhersehbarer Survival-Thriller, dessen zwei Hälften nicht so recht zusammenfinden wollen.

Nina

Nina

Synchronisationsverweigerin. Steht auf Klassiker und hat eine Schwäche für Hitchcock, James Stewart und Cary Grant. Bevorzugt Independent-Kino und visuell aus dem Rahmen fallende Filme à la Tim Burton oder Wes Anderson.

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