Spider-Man (Special Edition – 2 DVDs)

© Columbia Tristar Home Entertainment

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Spider-Man (Special Edition – 2 DVDs)

USA 2002

FSK: ab 12 Jahren

Länge: ca. 116 Min.

Studio: Columbia Pictures | TriStar Pictures

Vertrieb: Columbia Tristar Home Entertainment

Filmzine-Review vom 24.12.2002

Als der blasse Außenseiter Peter Parker (Tobey Maguire) eines Tages von einer genmanipulierten Spinne gebissen wird, erwachen sonderbare Fähigkeiten in ihm. Er wird stärker, reaktionsschneller und kann die Wände hochklettern. Kurz gesagt: er wird zum Spider-Man…

Mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 800 Millionen Dollar war Spider-Man der Blockbuster des Jahres 2002. Besonders erfolgreich lief der Streifen in den USA, wo allein am Startwochenende satte 119 Millionen Dollar eingefahren wurden. Hierzulande war Spider-Man zwar auch ein Hit, hatte aber beispielsweise nur die Hälfte der Besucherzahlen von Herr der Ringe – Die Gefährten. Ob das nun daran liegt, dass in den USA momentan der Bedarf oder die Sehnsucht nach Vorzeige-Helden und Happy End-Garantie besonders groß ist, sei an dieser Stelle mal dahingestellt. Fakt ist, dass Spider-Man im Gegensatz zu vielen anderen Big Budget-Movies eine Seele hat und sich keinesfalls hinter den Special Effects versteckt. Regisseur Sam Raimi, der übrigens interessanterweise genauso wie Herr der Ringe-Macher Peter Jackson seine ersten Erfolge mit augenzwinkernden Splatterfilmen feierte, schafft es, dem Geist der populären Marvel-Vorlage von Stan Lee und Steve Ditko treu zu bleiben. Geschickt verbindet Raimi atemlose Action-Sequenzen mit Humor, Drama und einem Schuss Herz-Schmerz. In der ersten Filmhälfte steht eindeutig Peter Parkers (perfekt: Tobey Maguire) Transformation in Spider-Man im Vordergrund. Die Szenen, in denen Peter alias Spider-Man sich des Ausmaßes seiner Kräfte noch nicht bewusst ist und erst einmal ordentlich üben muss, sind vielleicht das Highlight schlechthin. Spider-Mans Kampf gegen den Grünen Kobold (intensiv wie immer: Willem Dafoe) bestimmt dann die letzten 60 Minuten. Hier wird es insgesamt ein wenig konventioneller, die visuellen Effekte von John Dykstra (einst oscarprämiert für den ersten Star Wars) spielen mehr und mehr die erste Geige. Der gigantische Erfolg von Spider-Man ist übrigens erst der Beginn einer wahren Comic-Welle, die in den nächsten Monaten über uns hereinbrechen wird. U.a. darf man sich auf die Hulk-Verfilmung von Ang Lee, den Daredevil, die Fantastic Four und natürlich auf das X-Men-Sequel freuen.

Dass ein Knüller wie Spider-Man nicht auf einer stinknormalen DVD erscheinen würde, war von vornherein klar. Die Frage war nur, kommt die Scheibe an die Extraklasse von Mittelerde und Klonkrieger heran. Um es kurz zu machen: zu den beiden eben genannten fehlt doch noch ein ganzes Stück. Natürlich ist die Spider-Man Special Edition sehr gut ausgestattet, allerdings muss man nach Ansicht der Extras leider feststellen: mehr Masse als Klasse. Gerade die Pseudo-Dokus auf der zweiten DVD fallen schon fast unangenehm als Dauer-Werbesendung ohne wirklichen Info-Gehalt auf. Schön und einigermaßen innovativ ist ausgerechnet der DVD-ROM-Teil. Mit einer speziellen Software, die sich auf der ersten Scheibe befindet, hat man die Möglichkeit, einen ganz persönlichen Audiokommentar aufzunehmen. Selbst die technischen Werte, von denen man eigentlich ohne mit der Wimper zu zucken Referenzklasse erwartet hätte, sind allenfalls gut ausgefallen. Gerade die Bildschärfe ist wenig konstant und lässt doch zu wünschen übrig. Beim Ton bleibt das erhoffte Soundspektakel leider ebenfalls aus. Zwar scheppert es in den Action-Sequenzen schon mal ab und zu, aber meistens beherrscht doch Danny Elfmans Soundtrack die Tonspur.

 

Marcs Filmwertung

Bestes Hollywood-Entertainment mit Sogwirkung: Rasant, witzig und intelligent!

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
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