Yellowstone

© Paramount Home Entertainment

Yellowstone – Staffel 1

USA 2018

FSK: ab 16 Jahren

Länge: ca. 433 Min.

Vertrieb: Paramount Home Entertainment

Filmzine-Review vom 06.08.2021

Familienoberhaupt John Dutton (Kevin Costner) führt mit strenger Hand die Yellowstone Ranch, die größte Rinderfarm der Vereinigten Staaten. Mit der Dominanz von einst ist es jedoch vorbei, denn Dutton muss sich täglich neuen Herausforderungen stellen und sein Land gegen lästige Investoren (Danny Huston) mit großen Plänen und das angrenzende Indianerreservat verteidigen. Darüber hinaus droht der Clan auseinanderzubrechen: Während Anwaltssohn Jamie (Wes Bentley) politische Ambitionen hegt, lebt der verstoßene Kayce (Luke Grimes) mit seiner indianisch-stämmigen Frau (Kelsey Asbille) und Sohn auf dem Gebiet des Reservats. Tochter Beth (Kelly Reilly) schaut gerne tief ins Glas und hat ein Verhältnis mit dem Chef-Cowboy (Cole Hauser)…

Nach seinen gefeierten Drehbüchern zu Sicario und Hell or High Water und seinem Regiedebüt Wind River gilt Taylor Sheridan in Hollywood als ganz heißes Eisen. Für Paramount Network hat er mit Yellowstone sein erstes TV-Projekt realisiert. Die Serie schlug auf dem amerikanischen Markt (wo bereits 3 Staffeln gelaufen sind) ein wie eine Bombe und zählte neben The Walking Dead zu den erfolgreichsten Hits der jüngeren Vergangenheit. Wie schon bei seinen Filmprojekten zeigt Sherdian auch in Yellowstone eine deutliche Faszination für die Dynamik der Macht, die das dünn besiedelte Land beherrscht, sowie eine anhaltende Ehrfurcht vor der ungezähmten Wildnis. Das erzählerische Gerüst der insgesamt 9 Teile (mit einer 90-minütigen Pilotfolge) bietet reichlich Material für jede Menge knallharte Neo-Western-Konflikte. Leider werden diese allerdings nicht selten auf Kosten der Glaubwürdigkeit gelöst. Etwa wenn Ex-Kriegsveteran Kayce, eigentlich ein besonnener Familientyp, in den ersten vier Folgen mehrfach seine Gegner einfach niederknallt, darunter auch ein verbranntes Opfer einer Crystal Meth-Explosion. Oder Vorarbeiter Rip Wheeler, der nicht nur einen drogenabhängigen Gerichtsmediziner, der den Dutton-Clan in Schwierigkeiten bringen könnte, zum Schweigen bringt, sondern auch einen angestellten Cowboy „entsorgt“, der auf der Ranch einige zwielichtige Dinge gesehen hat. Angesichts des Body Counts kommt man sich mitunter fast vor wie bei den Sopranos, doch der Funke will bei der Dutton-Familie (noch) nicht so recht überspringen. Das gilt für auch für den Western-erprobten Kevin Costner (der pro Folge eine halbe Million Dollar einstreicht) in der Rolle des grummeligen Patriarchen. Costner hat zwar einige schöne Szenen, etwa wenn er genervt Busladungen asisatischer Touristen von seinem Land vertreibt, aber insgesamt ist bei der Figurenzeichnung noch Luft nach oben. Am nervigsten von allen ist Kelly Reilly als eindimensionale Aggro-Tochter, die auch mal ihrem soften Bruder eine Abreibung verpasst. Den besten schauspielerischen Eindruck hinterlässt Gil Birmingham, ein alter Weggefährte des Regisseurs, als gewiefter Chef des Indianerreservats, der sich von seinen mächtigen weißen Gegnern nicht einschüchtern lässt.

Hierzulande erscheint die erste Staffel von Yellowstone als 4-Disc-DVD-Set mit reichlich Bonusmaterial. So wird zu jeder Folge u.a. ein „Hinter der Geschichte“-Featurette angeboten. Der beste Beitrag ist ein knapp halbstündiges Interview mit Taylor Sheridan & Kevin Costner. Die Kehrseite der Medaille: Der Titel hätte natürlich unbedingt auch einen Release als Blu-ray verdient. Die Bildqualität der vielen schönen Landschaftsaufnahmen bleibt somit stark limitiert.

 

 

Folgen:

1. Bei Tagesanbruch
2. Familienbande
3. Keine Pferde
4. Der Zug in die Dunkelheit
5. Heimkehr
6. Die Erinnerung
7. Ein Monster ist unter uns
8. Der Zerfall (Teil 1)
9. Der Zerfall (teil 2)

 

DVD Extras:

    • Hinter der Geschichte-Featurette zu allen 9 Episoden (30 min)
    • Hinter den Kulissen (4 min)
    • Costner über Yellowstone (3 min)
    • Cowboy-Camp (2 min)
    • Die Arbeit an Yellowstone: Szenenbild, Spezialeffekte (3 min)
    • Die offizielle Yellowstone-Titelmusik von Brian Tyler (2 min)
    • Taylor Sheridan & Kevin Costner über Yellowstone (24 min)
    • Figuren- Spots: Beth, Lee, Jamie, Rainwater, Monica, Kayce (8 min)
    • Wendecover

 

Marcs Filmwertung

Yee-haw! Der Neo-Western-Serienhit mit Kevin Costner startet vielversprechend, läuft aber in der ersten Staffel noch nicht ganz rund.

Marc

Marc

Cineast bis in die Haarspitzen. Anything goes außer Schweiger & Schweighöfer und Bollywood. Regie-Lieblinge: Fincher, Mann, Scorsese, Coppola, Lynch, die Coens, Tarantino, Cameron, De Palma, P.T. & Wes Anderson, Spielberg.
Beste Serie aller Zeiten: The Wire

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